Kalbach

Dorf · 128 m über NN  
Gemarkung
Frankfurt-Kalbach
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

9 km nordwestlich von Frankfurt am Main

Lage und Verkehrslage

Siedlung mit einfachem Grundriß. Ältester Teil mit Ortskirche nördlich, moderne Siedlung südlich des gleichnamigen Baches.

Ersterwähnung

754

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (754)

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3474419, 5561429
UTM: 32 U 474354 5559644
WGS84: 50.188439° N, 8.64075° O

Statistik

Ortskennziffer

412000430

Frühere Ortskennziffer

412000843

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 605, davon 509 Acker (= 84.13 %), 53 Wiesen (= 8.76 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 608, davon 85 Wald (= 13.98 %)

Einwohnerstatistik

  • 1501/02: 23 Haushaltungen
  • 1535: 35 eidfähige Männer
  • 1648: 28 Familien und eine Witwe
  • 1706: 283 Einwohner
  • 1834: 520
  • 1840: 551
  • 1846: 557
  • 1852: 572
  • 1858: 597
  • 1864: 603
  • 1871: 579
  • 1875: 560
  • 1885: 617, davon 66 evangelisch (= 10.70 %), 551 katholisch (= 89.30 %)
  • 1895: 599
  • 1905: 699
  • 1910: 769
  • 1925: 900
  • 1939: 1067
  • 1946: 1242
  • 1950: 1334
  • 1956: 1403
  • 1961: 1711, davon 444 evangelisch (= 25.95 %), 1222 katholisch (= 71.42 %)
  • 1967: 2500
  • 1970: 2851

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 754: Maingau bzw. Niddagau
  • 796: Niddagau
  • 1581: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Königstein
  • 1668: Kurfürstentum Mainz, Rentmeisterei Königstein
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Oberursel, Kirchspiel Weiskirchen
  • 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Oberursel
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk IX (Kreisamtssitz: Höchst, Stadt)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main

Altkreis

Obertaunuskreis

Gemeindeentwicklung

Am 1. August 1972 Eingliederung in die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main.

Gericht

  • 1282/83 hat Gottfrieds II. von Eppstein die Gerichtsbarkeit über Bruchenbrücken inne
  • 1433: Landgericht Eppstein, Grafschaft Ursel-Stulen (zu Königstein)
  • 1816: Amt Königstein
  • 1849: Justizamt Königstein
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Königstein
  • 1867: Amtsgericht Königstein
  • 1879: Amtsgericht Bad Homburg v.d. Höhe

Herrschaft

  • 1435-1511: Stadt Frankfurt
  • 1511-1535: Herren von Eppstein
  • 1535-1581: Grafen von Stolberg
  • 1581: Kurmainz

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Im 8. Jahrhundert sind zahlreiche Einzelschenkungen an das Kloster Fulda überliefert, vom Ende des 8. bis zur Mitte des 9. Jahrhunderts ebenso solche an das Kloster Lorsch.
  • Im eppsteinischen Lehnsverzeichnis werden Aktivlehen in Kalbach genannt. 1269 entschädigte Gottfried III. von Eppstein das Kloster Fulda für ein verkauftes Lehen u.a. mit einem Hof in Kalbach.
  • 1310 belehnt der Abt Heinrich V. von Fulda Siegfried von Eppstein mit dem Stiftshof zu Kalbach, vier Höfen dasselbst, genannt des Kargengut und dem Patronatsrecht über die Kirche zu Krutzen. In Kalbach einigten sich die Eppsteiner und Falkensteiner über ein gemeinsames Schiesverfahren wegen wechselseitiger Erbansprüche.
  • Das Mainzer Domkapitel verfügte seit dem 14. Jahrhundert über einen Hof in Kalbach.
  • 1435 verkaufte der Herr von Eppstein-Münzenberg der Stadt Frankfurt die Dörfer Harheim und Kalbach. 1511 erfolgte die Wiedereinlösung. 1535 blieb Kalbach im Besitz der Eppsteiner und fiel dann an die Grafen von Stolberg. Von diesen ging es 1581 bis zum Ende des alten Reiches an Kurmainz über.

Zehntverhältnisse

1803 ist das Mainzer Domkapitel im Besitz des ganzen Zehnten im Wert von 490 Gulden.

Ortsadel

1274

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1446: Kirche (an der Stelle der heutigen Laurentiuskirche)
  • 1733-65: Bau der Saalkirche

Patrozinien

  • Laurentius

Pfarrzugehörigkeit

Zunächst zum Kirchspiel Krutzen gehörig, ab 1532 zu Bonames. 1606 Aufhebung der Filiale Kalbach.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation: 1540 durch Ludwig von Stolberg
Katholischer Bekenntniswechsel: 1604/06 durch Kurmainz

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kalbach, Frankfurt am Main“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11748_kalbach> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11748