Harheim

Dorf · 109 m über NN  
Gemarkung
Frankfurt-Harheim
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km nördlich von Frankfurt am Main

Lage und Verkehrslage

Geschlossene Siedlung knapp oberhalb der Mündung des Eschbaches in die Nidda. Kirche am Rande des alten Ortskerns. Jüngere Siedlungsentwicklung um den Ortskern und am gegenüberliegenden linken Ufer des Eschbaches.

Ersterwähnung

786

Siedlungsentwicklung

Fränkische Gräberfunde in der Flur "Auf der Heiern"

Vorbemerkung Historische Namensformen

Stetin, in

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • 817: villa

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3478240, 5560953
UTM: 32 U 478174 5559168
WGS84: 50.184312° N, 8.694281° O

Statistik

Ortskennziffer

412000440

Frühere Ortskennziffer

412000844

Flächennutzungsstatistik

  • 1961 (Hektar): 630, davon 129 Wald (= 20.48 %)

Einwohnerstatistik

  • 1961: 2180, davon 501 evangelisch (= 22.98 %), 1632 katholisch (= 74.86 %)
  • 1970: 3043 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • (802-817): Niddagau (in pago Nithehgou)
  • 786: Niddagau (in Netachgowe)
  • 1435-1511: Stadt Frankfurt
  • 1581: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Königstein
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Oberursel, Kirchspiel Weiskirchen
  • 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Oberursel, Kirchspiel Weiskirchen
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Höchst
  • 1849: Herzogtum Nassau, Kreis Höchst (Verwaltungsbezirk IX)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Höchst
  • 1866: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vilbel
  • 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main

Altkreis

Friedberg

Gemeindeentwicklung

Am 1.8.1972 zur Stadt Frankfurt (Main)

Gericht

  • 1433: Landgericht Eppstein, Grafschaft Ursel-Stulen (zu Königstein)
  • 1816: Amt Höchst
  • 1820: Amt Höchst
  • 1849: Justizamt Höchst
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Höchst
  • 1866: Landgericht Vilbel
  • 1866/67: Landgericht Vilbel
  • 1879: Amtsgericht Vilbel

Herrschaft

  • 817 kam Harheim zum Fiskus Frankfurt.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 786 schenkte die Äbtissin Aba ihr Eigenkloster Ober-Roden mit Besitz in Harheim dem Benediktinerkloster Lorsch unter Vorbehalt des Nießbrauches. Bald nach 800 schenkte Etzelo, Bruder des Gaugrafen Luitfried, dem Kloster Fulda 21 Hufen mit Bauernstellen, Wiesen und Hörigen in Harheim und Stetten. König Ludwig der Fromme tauschte 817 mit dem Kloster Fulda auf Bitte der Mönche den Ort Bingenheim im Gau Wetterau mit etwa 87 Mansen, wie ihn Burchard zu Lehen hatte, gegen das Klostergut zu Harheim und Niederstedten (im Niddagau am Fluss Nidda), etwa 39 Mansen. 1263 übertrug Gertrud, die Witwe des Frankfurter Bürgers Herold, dem Kloster Arnsburg eine Hufe in Harheim. 1277 erfolgte eine weitere Übertragung an das Kloster. Besitz in Harheim hatte 1459 auch das Mainzer Domkapitel.
  • 1282/83 hatte die Herren von Eppstein den Hof in Harheim und die Vogtei als königliches Lehen inne. 1341 wird es an Ziegenhain versetzt. Der Herr von Eppstein betrachtete sich als Herrn des Ortes, doch auch die Falkensteiner verfügten über Hufen und einen Hof zu Harheim.
  • 1334 hat Konrad von Praunheim drei Hufen einen Hof und eine Wiese als Falkensteiner Lehen inne.
  • 1435 verkaufte der Herr von Eppstein-Münzenberg der Stadt Frankfurt Harheim und Kalbach für insgesamt 3000 Gulden. 1511 erfolgte die Wiedereinlösung, durch die Vertreter der Königsteiner an dessen Herrschaft Harheim fiel.
  • 1581 fiel Harheim mit der Herrschaft Königstein an Kurmainz.
  • Von 1668 bis 1673 war das Amt Neuenhain zusammen mit Harheim und den mainzischen Anteilen an Sulzbach und Soden an den Reichshofrat und außerordentlichen mainzischen Reichstagsgesandten Nikolaus Christoph von Hünefeldt verpfändet.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1435: Ersterwähnung der Kirche
  • 1686: Errichtung der Jakobuskirche, Abbruch 1936/37
  • 1933: Neubau der Jakobuskirche

Patrozinien

  • Jacobus; Nikolaus [16.Jahrhundert]

Pfarrzugehörigkeit

Ursprünglich zur Pfarrei Bonames gehörig, 1818 selbstständige Pfarrei

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Königstein durch Ludwig von Stolberg ab 1536.
Katholischer Bekenntniswechsel: nach 1581 durch Kurmainz

Kirchliche Mittelbehörden

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat des Propstes von St- Peter in Mainz, Dekanat Eschborn

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit drei Klassen, Schulhaus 1837 und 1897 umgebauter Hof

Wirtschaft

Mühlen

Ober- und Untermühle am Eschbach innerhalb der Ortsgemarkung

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Harheim, Frankfurt am Main“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11743_harheim> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11743