Bonames

Dorf  
Gemarkung
Frankfurt-Bonames
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8 km nördlich von Frankfurt am Main

Lage und Verkehrslage

Siedlung mit geschlossenem Grundriss am nördlichen Uferhang der Nidda. Bahnhof (zwischen 1911 u.d 1914 erbaut; heute: Bahnhof Frankfurter Berg) der Eisenbahnlinie Kassel – Frankfurt am Main ("Main-Weser-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 10.5.1850).

Ersterwähnung

1039

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • locus (1039)
  • ville (1292)
  • Flecken (1721)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Burgen und Befestigungen

  • Burg Bonames

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3476063, 5560676
UTM: 32 U 475998 5558892
WGS84: 50.181738° N, 8.663817° O

Statistik

Ortskennziffer

412000310

Frühere Ortskennziffer

412000491

Flächennutzungsstatistik

  • 1845 (Hektar): 315,7, davon 300,7 kultiviertes Land (Garten, Acker- und Waldboden)
  • 1885 (Hektar): 316, davon 233 Acker (= 73.73 %), 37 Wiesen (= 11.71 %), 0 Holzungen

Einwohnerstatistik

  • 1812: 61 Häuser, 428 Einwohner
  • 1834: 516 Einwohner
  • 1840: 578 Einwohner
  • 1846: 603 Einwohner
  • 1852: 646 Einwohner
  • 1858: 634 Einwohner
  • 1864: 667 Einwohner
  • 1871: 625 Einwohner
  • 1875: 673 Einwohner
  • 1885: 823, davon 721 evangelisch (= 87.61 %), 102 katholisch (= 12.39 %)
  • 1895: 934 Einwohner
  • 1905: 1114 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1039: Niddagau (in pago Nitahegowe)
  • 1367: Landgemeinde der Stadt Frankfurt
  • 1787: Reichsstadt Frankfurt
  • 1806-1810: Primatialstaat Karl Theodor von Dalbergs im Rheinbund
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Frankfurt, Landdistriktmarie Frankfurt
  • 1815: Freie Stadt Frankfurt
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtkreis Frankfurt am Main
  • 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Frankfurt am Main a. M.
  • 1910: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtkreis Frankfurt am Main
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
  • 1952: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Frankfurt am Main

Altkreis

Frankfurt am Main, Stadt

Gemeindeentwicklung

Am 22.2.1867 Eingliederung in den Stadtkreis Frankfurt am Main, am 1.4.1910 endgültige Eingemeindung

Gericht

  • Zum fuldischen Hofgericht mit Schwerpunkt in Eschersheim (sog. "Cremser Gericht") gehörig
  • bis 1879: Landjustizamt Frankfurt
  • 1879: Amtsgericht Frankfurt am Main

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Mitte des 11. Jahrhunderts überließ Theophanu, Äbtissin zu Essen der Abtei Fulda ein Hofgut im Niddagau im Ort Bonames gegen einen Hof im Sachsengau zur lebenslangen Nutznießung. 1251 übertragen Bechthold von Heldebergen und Frau dem Kloster Thron Güter in Bonames und Kaichen. 1292 besitzt Heldemar von Eckenheim Ländereien u.a. in Bonames von dem Kloster Arnsburg zu Kolonenrecht. Im 13. Jahrhundert lassen sich die Herren von Eppstein im Besitz von Vogteirechten in Bonames nachweisen.
  • 1367 wurde die Burg Bonames von den Geschwistern Johann, Heinrich und Merckeln an Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Frankfurt veräußert. 1368 erteilte Kaiser Karl IV. das Privileg, dass der Rat und die Bürger die Burg Bonames, das Dorf, Leute und Güter mit allen Zugehörungen dasselbst verantworten, verteidigen und versprechen müssen in allen Sachen, gleich als andere unser und des Reiches Bürger die zu Frankfurt sesshaft sind.

Ortsadel

1194-1227: Heinrich von Bonames

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1297: Erzpriester
  • 1351: Pleban
  • 1470 Pfarrei

Patrozinien

  • Maria [15. Jahrhundert]

Pfarrzugehörigkeit

Ursprünglich scheint Bonames nach Krutzen eingepfarrt. Zum Kirchspiel gehörten Harheim und die Hälfte von Kalbach.

Patronat

1331 wird die Pfarrei Bonames dem Marienstift in Lich inkoporiert: seit der Reformation hat das Stift nur noch das Nominations-, Solms-Lich ä.L. das Präsentationsrecht. 1548 blieb es bei Solms-Lich.

Beginen

Clause, reclusorium, clusa neben Burggraben; leben nach Regeln des Zisterzienserrordens; stehen unter Aufsiicht des Abtes von Arnsburg; betreuen Pfarrkirche; 1445 leben drei Beginen in der Clause;

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Kirchliche Mittelbehörden

Archidiakonat des Propstes von St. Peter in Mainz, Dekanat Eschborn

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

1883 Errichtung der Zingraf´schen Saffian-Lederfabrik (Kalbleder) westlich des Ortskerns

Mühlen

1379 kauft die Stadt Frankfurt die Mahlmühle an der Nidda.
1412 wird eine Walkmühle angelegt, 1483 eine Ölmühle erwähnt.
Auf der "Karte der Umgegend von Frankfurt (ca. 1865)" ist westlich der Ortslage am Kalbach die Rosenmühle (Kleinmühle) verzeichnet.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Bonames, Frankfurt am Main“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11728_bonames> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11728