Bonames

Die Lage von Bonames im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km nördlich von Frankfurt am Main
Lage und Verkehrslage
Siedlung mit geschlossenem Grundriss am nördlichen Uferhang der Nidda. Bahnhof (zwischen 1911 u.d 1914 erbaut; heute: Bahnhof Frankfurter Berg) der Eisenbahnlinie Kassel – Frankfurt am Main ("Main-Weser-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 10.5.1850).
Ersterwähnung
1039
Historische Namensformen
- Bonemesi
- Bonmese (1039) [Kop. 12. Jahrhundert Codex Eberhardi 1 Bd. 2, S. 83-84]
- Bonemese (11. Jahrhundert) [Kop. 12. Jahrhundert Codex Eberhardi 1 Bd. 1, S. 334]
- Bonemese, de (1194) [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, Nr. 32, S. 16]
- Bonemesen, de (1223) [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, Nr. 66, S. 35]
- Bonemese (1251) [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, Nr. 162, S. 79-80]
- Bonemese (1292) [Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt 1, Nr. 612, S. 299-300]
- Bonamäs [Generalstabskarte Großherzogtum Darmstadt 1832-1850]
Bezeichnung der Siedlung
- locus (1039)
- ville (1292)
- Flecken (1721)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Frankfurt-Bonames, Töchter der göttlichen Liebe (→ Klöster)
Burgen und Befestigungen
- Burg Bonames
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3476063, 5560676
UTM: 32 U 475998 5558892
WGS84: 50.181738° N, 8.663817° O
Statistik
Ortskennziffer
412000310
Frühere Ortskennziffer
412000491
Flächennutzungsstatistik
- 1845 (Hektar): 315,7, davon 300,7 kultiviertes Land (Garten, Acker- und Waldboden)
- 1885 (Hektar): 316, davon 233 Acker (= 73.73 %), 37 Wiesen (= 11.71 %), 0 Holzungen
Einwohnerstatistik
- 1812: 61 Häuser, 428 Einwohner
- 1834: 516 Einwohner
- 1840: 578 Einwohner
- 1846: 603 Einwohner
- 1852: 646 Einwohner
- 1858: 634 Einwohner
- 1864: 667 Einwohner
- 1871: 625 Einwohner
- 1875: 673 Einwohner
- 1885: 823, davon 721 evangelisch (= 87.61 %), 102 katholisch (= 12.39 %)
- 1895: 934 Einwohner
- 1905: 1114 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1039: Niddagau (in pago Nitahegowe)
- 1367: Landgemeinde der Stadt Frankfurt
- 1787: Reichsstadt Frankfurt
- 1806-1810: Primatialstaat Karl Theodor von Dalbergs im Rheinbund
- 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Frankfurt, Landdistriktmarie Frankfurt
- 1815: Freie Stadt Frankfurt
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtkreis Frankfurt am Main
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Frankfurt am Main a. M.
- 1910: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Stadtkreis Frankfurt am Main
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Frankfurt am Main
- 1952: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisfreie Stadt Frankfurt am Main
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Frankfurt am Main
Altkreis
Frankfurt am Main, Stadt
Gemeindeentwicklung
Am 22.2.1867 Eingliederung in den Stadtkreis Frankfurt am Main, am 1.4.1910 endgültige Eingemeindung
Gericht
- Zum fuldischen Hofgericht mit Schwerpunkt in Eschersheim (sog. "Cremser Gericht") gehörig
- bis 1879: Landjustizamt Frankfurt
- 1879: Amtsgericht Frankfurt am Main
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Mitte des 11. Jahrhunderts überließ Theophanu, Äbtissin zu Essen der Abtei Fulda ein Hofgut im Niddagau im Ort Bonames gegen einen Hof im Sachsengau zur lebenslangen Nutznießung. 1251 übertragen Bechthold von Heldebergen und Frau dem Kloster Thron Güter in Bonames und Kaichen. 1292 besitzt Heldemar von Eckenheim Ländereien u.a. in Bonames von dem Kloster Arnsburg zu Kolonenrecht. Im 13. Jahrhundert lassen sich die Herren von Eppstein im Besitz von Vogteirechten in Bonames nachweisen.
- 1367 wurde die Burg Bonames von den Geschwistern Johann, Heinrich und Merckeln an Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Frankfurt veräußert. 1368 erteilte Kaiser Karl IV. das Privileg, dass der Rat und die Bürger die Burg Bonames, das Dorf, Leute und Güter mit allen Zugehörungen dasselbst verantworten, verteidigen und versprechen müssen in allen Sachen, gleich als andere unser und des Reiches Bürger die zu Frankfurt sesshaft sind.
Ortsadel
1194-1227: Heinrich von Bonames
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1297: Erzpriester
- 1351: Pleban
- 1470 Pfarrei
Patrozinien
- Maria [15. Jahrhundert]
Pfarrzugehörigkeit
Patronat
1331 wird die Pfarrei Bonames dem Marienstift in Lich inkoporiert: seit der Reformation hat das Stift nur noch das Nominations-, Solms-Lich ä.L. das Präsentationsrecht. 1548 blieb es bei Solms-Lich.
Beginen
Clause, reclusorium, clusa neben Burggraben; leben nach Regeln des Zisterzienserrordens; stehen unter Aufsiicht des Abtes von Arnsburg; betreuen Pfarrkirche; 1445 leben drei Beginen in der Clause;
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.
Kirchliche Mittelbehörden
Archidiakonat des Propstes von St. Peter in Mainz, Dekanat Eschborn
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
1883 Errichtung der Zingraf´schen Saffian-Lederfabrik (Kalbleder) westlich des Ortskerns
Mühlen
1379 kauft die Stadt Frankfurt die Mahlmühle an der Nidda.
1412 wird eine Walkmühle angelegt, 1483 eine Ölmühle erwähnt.
Auf der "Karte der Umgegend von Frankfurt (ca. 1865)" ist westlich der Ortslage am Kalbach die Rosenmühle (Kleinmühle) verzeichnet.
Nachweise
Literatur
- Bach, Siedlungsnamen, S. 36.
- Schulin, Frankfurter Landgemeinden, S. 15-18.
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 67.
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 398.
- Hampel, Burg Bonames
- Nassauer, Burgen um Frankfurt 4. Aufl., S. 202-213.
- Schlicht, Bonames, die Frankfurter Pforte
- Löffler, Herren von Falkenstein, Bd. 1 S. 238.
- Erler, Cremser Gericht
- Schäfer, Herren von Eppstein, S. 82, 416, 420, 422.
- Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main, S. 446-459.
- Cremer, Regierungsbezirk Darmstadt, S. 295-296.
- Lothar Schlicht, Bonames, S. 71-76.
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
- Hessische Flurnamen
- Gerichtsstätten in Hessen
- Historische Kartenwerke
- Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
- Topografische Karten
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bonames, Frankfurt am Main“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11728_bonames> (aufgerufen am 25.11.2025)
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