Harbshausen

Die Lage von Harbshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10,5 km südöstlich von Korbach
Lage und Verkehrslage
Kleines Dorf mit einfachem Grundriss und geringer Siedlungsdichte am Südufer des Edersees. Kirche in zentraler Lage, jüngere Siedlungsausdehnung nach Norden in Richtung Edersee. Verkehrsverbindung zu den Nachbarorten Herzhausen und Asel Süd.
Ersterwähnung
1245
Historische Namensformen
- Harprachtishusen, de (um 1245) [Hainaer Güterverzeichnis Mitte 13. Jahrhundert Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 97-98, Nr. 156]
- Harbrachteshusen, de (1261) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, S. 133, Nr. 174]
- Hartepratshusen (1263) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 215-216, Nr. 400]
- Harprateshusen (1264) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 219, Nr. 408]
- Harpratishusen (1270) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 282, Nr. 548]
- Hartbrateshusen, in (1280) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 341-342, Nr. 696]
- Harpratishusen, in (1312) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 74, Nr. 190]
- Harptzhusen (1479) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 437-439, Nr. 1090]
- Harpshausen (1585) [Der ökonomische Staat 2, S. 84]
- Harpshausen (1733) [HStAD Bestand P 23 Nr. 56]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1280)
Umlegung der Flur
1929/30
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3494345, 5672255
UTM: 32 U 494273 5670426
WGS84: 51.185225° N, 8.91806° O
Statistik
Ortskennziffer
635019060
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1681, davon 485 Acker, 166 Wiesen, 918 Wald
- 1885 (Hektar): 420, davon 107 Acker (= 25.48 %), 34 Wiesen (= 8.10 %), 226 Holzungen (= 53.81 %)
- 1961 (Hektar): 421, davon 233 Wald (= 55.34 %)
Einwohnerstatistik
- 1585: 14 Haushaltungen
- 1742: 13 Haushaltungen
- 1885: 78, davon 78 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 74, davon 62 evangelisch (= 83.78 %), 10 katholisch (= 13.51 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- um 1250: Herrschaft Itter
- 1358: Kurfürstentum Mainz, Amt Itter / Landgrafschaft Hessen, Amt Hessenstein
- 1570: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Hessenstein
- 1585: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Herrschaft und Gericht Itter
- 1604: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Hessenstein
- 1648/50: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Herrschaft Itter
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Herrschaft Itter
- 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Itter
- 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Herrschaft Itter
- 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vöhl
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Vöhl
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg (bis 1886 noch als Amtsbezirk/Verwaltungsamt Vöhl)
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 schlossen sich die Gemeinden Buchenberg, Ederbringhausen, Harbshausen, Kirchlotheim, Niederorke, Oberorke und Schmittlotheim zur Großgemeinde Hessenstein zusammen. Am 1.1.1974 Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur Gemeinde Vöhl.
Gericht
- 1570: Gericht Itter
- 1821: Landgericht Vöhl
- 1867: Amtsgericht Vöhl
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Korbach
Herrschaft
- Harbshausen gehört seit dem 13. Jahrhundert zur Herrschaft Itter, deren Herren die Gerichtsbarkeit obliegt. 1264 tritt der Graf von Ziegenhain als Gerichtsherr auf. Die Herrschaft Itter gerät im 14. Jahrhundert in den zwischen den Erzbischöfen von Mainz, den Landgrafen von Hessen und den Grafen von Waldeck ausgetragenen Konflikt um die Landeshoheit. 1356/57 kommt es zur Eroberung der Burg Itter durch die Konkurrenten, die sich die Herrschaft Itter in der Folge teilen. Die Herrschaft wird vor allem von Mainz aber auch von Hessen als Pfand ausgegeben, namentlich an die Familie der Wölfe von Gudenberg. Im 15./16. Jahrhundert gelangt sie jedoch endgültig an Hessen. 1570 gehört Harbshausen zur Grundherrschaft der Burg Hessenstein, zu der des Weiteren die ehemals Itterschen Orte Herzhausen, Alten-, Kirch- und Schmittlotheim sowie Ederbringhausen gehören. Letzteres ist dem Gericht Geismar zugehörig.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Haina, Kloster Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts erwirbt Kloster Haina zahlreiche Güter in Harbshausen. Nach der Reformation wird Harbshausen landgräflich.
Zehntverhältnisse
1312 erwirbt Kloster Haina den Zehnten aus den Händen des Ludwig von Münchhausen, der ihn von den Herren von Itter zu Lehen trägt. 1322 und 1354 bestätigt der Mainzer Erzbischof dem Kloster den Besitz des Zehnten
Ortsadel
1245: Grebe Hermann von Harbshausen
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1570 Kapelle vorhanden, 1688 renoviert, 1720/21 durch schlichten Fachwerkbau ersetzt (Weihe 1726).
Pfarrzugehörigkeit
Nach 1585 Filial von Kirchlotheim, 1925 und später eingepfarrt.
Bekenntniswechsel
Da Filial von Kirchlotheim, Einführung der Reformation vermutlich ab 1526. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Vöhl
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Harbshausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1167_harbshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1167