Halgehausen

Dorf · 295 m über NN  
Gemeinde
Haina (Kloster)
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

10,5 km südöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage

Kleines Dorf mit regelhaftem Grundriss am Nordostrand des Burgwaldes an der Schweinfe. Verkehrsanbindung nach Haina (Kloster) und zur L 3073 nach Frankenberg und Gemünden (Wohra)

Ersterwähnung

1144

Siedlungsentwicklung

Ursprünglich aus einem Hofgut des Klosters Haina hervorgegangen.

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1928, 1930

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3495973, 5654854
UTM: 32 U 495900 5653032
WGS84: 51.028825° N, 8.941541° O

Statistik

Ortskennziffer

635013070

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 274, davon 170 Acker (= 62.04 %), 42 Wiesen (= 15.33 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 294, davon 1 Wald (= 0.34 %)

Einwohnerstatistik

  • 1747: 16 Haushaltungen
  • 1885: 249, davon 249 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 354, davon 312 evangelisch (= 88.14 %), 29 katholisch (= 8.19 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Um 1230: Gericht Bulenstrut
  • 1354, 1358, 1392, 1400, 1420, 1436, 1479, 1493, 1515: Gericht Bulenstrut, von der weltlichen Gerichtsbarkeit des Mainzer Erzstifts befreit und nur dem Erzbischof unterstellt
  • 1556: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina, Gericht Aulisburg-Löhlbach
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Frankenberg

Gemeindeentwicklung

Seit dem 1.7.1971 gehört Halgehausen als Ortsteil zur Gemeinde Haina (Kloster).

Gericht

  • 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
  • 1867: Amtsgericht Rosenthal
  • 1932: Amtsgericht Frankenberg
  • 1933: Amtsgericht Gemünden
  • 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
  • 1973: Amtsgericht Frankenberg

Herrschaft

  • Graf Poppo II. von Reichenbach ergänzt seine ursprüngliche Schenkung an das Kloster Haina von 1144 frühzeitig um Halgehausen. Seit 1215 hat das Mainzer Erzstift die Herrschaft inne, die Schutzherrschaft lag zunächst bei den Grafen von Battenberg. Das Gericht Bulenstrut, zu dem Halgehausen bereits um 1230 gerechnet wird, ist 1317 im Besitz des Mainzer Erzbischofs. In der Folge wird dieses von Mainz häufig zusammen mit Burg und Stadt Rosenthal als Pfand ausgetan. Pfandinhaber sind die von Schweinsberg-Löwenstein, die Milchlinge und die von Falkenberg. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts befindet sich Halgehausen im Einflussbereich der Langrafschaft Hessen, an die es 1527/28 fällt. Von 1567 bis 1650 wird das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach geht es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Der Hof bzw. die Grangie gehört spätestens seit Beginn des 13. Jahrhunderts zur Ausstattung des Klosters Haina. Nach dessen Aufhebung in der Reformationszeit 1533 fallen die Einnahmen an das Spital Haina als Rechtsnachfolger.

Zehntverhältnisse

Nach Privilegien von 1215/16 besaß das Kloster Haina den Zehnten in Halgehausen. Um 1230 geben die Brüder Ditmar und Guntram von Stecsdorf den Zehnten zu Halgehausen, den sie von Graf Gottfried von Reichenbach zu Lehen tragen, der ihn wiederum vom Grafen von Orlamünde zu Lehen trägt und den dieser wiederum vom Abt von Hersfeld erhalten hat, dem Kloster Haina in Erbpacht. 1231 gelangte der Zehnte des Dorfes Halgehausen schließlich von Graf Gottfried von Reichenbach an das Kloster Haina (Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 43-45, Nr. 61, 62).

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 nach Grüsen eingepfarrt, 1747 und später in dessen Filialort Mohnhausen

Bekenntniswechsel

Da Filial von Grüsen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grüsener Pfarrer Adam Emmerich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1609, 1624 wieder lutherisch.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Erzbistum Mainz, Archidiakonat St. Stephan, Dekanat Christenberg, Sendbezirk Grüßen

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

Mühlen

In der Karte von Schleenstein 1708/10 ist eine Mühle am Nordrand von Halgehausen ohne Namen eingezeichnet [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]. Hierbei handelt es sich vermutlich um die Hain-Mühle

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Halgehausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1163_halgehausen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1163