Altenhaina

Die Lage von Altenhaina im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
10 km östlich von Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Aus klösterlichem Hofgut und Hofanlagen hervorgegangener Ort am rechten Ufer der Schweinfe am Westrand des Kellerwaldes. Verkehrsverbindung zur B 253 (Frankenberg-Bad Wildungen) im Norden und nach Kirschgarten und Haina im Süden bzw. Südosten.
Ersterwähnung
1214
Weitere Namen
Ober-Haina
Historische Namensformen
- Hegene superiori, in (1214) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 11-12, Nr. 11]
- Hegene superior (1216) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 430, Nr. 15a]
- Hegenehe, in (1229) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 35-36, Nr. 50]
- Hegene, in (1231) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 44-45, Nr. 62]
- Alden Hegene (1263) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 216, Nr. 401]
- Aldin Hegene (1354) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 241-242, Nr. 622]
- Altenheyne (1479) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 439-440, Nr. 1093]
- Alten Hain (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
Bezeichnung der Siedlung
- villa (1214)
- Dorf (1786)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1932-1934
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3496019, 5656824
UTM: 32 U 495946 5655001
WGS84: 51.046534° N, 8.942174° O
Statistik
Ortskennziffer
635013010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 229, davon 144 Acker (= 62.88 %), 55 Wiesen (= 24.02 %), 2 Holzungen (= 0.87 %)
- 1961 (Hektar): 274, davon 4 Wald (= 1.46 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 103, davon 103 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 55, davon 54 evangelisch (= 98.18 %), 1 katholisch (= 1.82 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1215: Kloster Haina (die Vogtfreiheit des Zisterziesenserklosters wurde in der Folge wiederholt sowohl vom König als auch vom Erzbischof von Mainz bestätigt)
- 1354, 1358, 1392, 1400, 1420, 1436, 1479, 1493, 1515: Gericht Bulenstrut, von der weltlichen Gerichtsbarkeit des Mainzer Erzstifts befreit und nur dem Erzbischof unterstellt: Gericht Bulenstrut, von der weltlichen Gerichtsbarkeit des Mainzer Erzstifts befreit und nur dem Erzbischof unterstellt
- 1556: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina, Gericht Aulisburg-Löhlbach
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Seit dem 1.7.1971 gehört Altenhaina als Ortsteil zur Gemeinde Haina (Kloster).
Gericht
- 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Frankenberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
Herrschaft
- Graf Poppo von Reichenbach ergänzt seine ursprüngliche Schenkung an das Kloster Haina von 1144 frühzeitig um weitere Güter in Haina (gemeint ist Altenhaina). Das Mainzer Erzstift beansprucht die Herrschaft, die Schutzherrschaft liegt aber im 13. Jahrhundert zunächst noch bei den Grafen von Battenberg. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts befindet sich Altenhaina im Einflussbereich der Langrafschaft Hessen, an die es 1527/28 fällt. Von 1567 bis 1650 wird das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach geht es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Der Hof bzw. die Grangie gehört spätestens seit Beginn des 13. Jahrhunderts zur Ausstattung des Klosters Haina. Nach dessen Aufhebung in der Reformationszeit 1533 fallen die Einnahmen an das Spital Haina als Rechtsnachfolger.
Zehntverhältnisse
Nach Privilegien von 1215/16 besitzt das Kloster Haina bereits den Zehnten in Altenhaina. 1231 gelangt der Zehnte des Dorfes Haina von Graf Gottfried von Reichenbach an das Kloster Haina (Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 43-45, Nr. 61, 62).
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Ursprünglich nach Löhlbach eingepfarrt, 1925 jedoch zu Haina (Kloster)
Bekenntniswechsel
Da Filial von Löhlbach, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Löhlbacher Pfarrer Nikolaus Waldschmidt sen. um 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1610(?), 1624 wieder lutherisch.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Altenhaina, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1160_altenhaina> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1160