Lohrhaupten

Dorf · 347 m über NN  
Gemeinde
Flörsbachtal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

22,6 km südöstlich von Gelnhausen

Ersterwähnung

1057

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Flörsbach.

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • locus (1057)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3534259, 5554663
UTM: 32 U 534171 5552881
WGS84: 50.127179° N, 9.478059° O

Statistik

Ortskennziffer

435008030

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 2503, davon 764 Acker (= 30.52 %), 112 Wiesen (= 4.47 %), 1463 Holzungen (= 58.45 %)
  • 1961 (Hektar): 2581, davon 1270 Wald (= 49.21 %)

Einwohnerstatistik

  • 1583: 93 Huldigende
  • 1632: 44 Dienstpflichtige, dazu 38 auf Seilbacher Seite
  • 1753: 119 Haushaltungen und 1 Jude, zusammen 546 Personen
  • 1812: 126 Feuerstellen, 666 Seelen
  • 1885: 868, davon 805 evangelisch (= 92.74 %), 8 katholisch (= 0.92 %), 55 Juden (= 6.34 %)
  • 1961: 907, davon 834 evangelisch (= 91.95 %), 71 katholisch (= 7.83 %)
  • 1970: 969

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Ursprünglich Zent Framersbach der Grafschaft Rieneck. Lohrhaupten übernahm später die Rolle der Zent, die 1410 nicht mehr bestand.
  • 1374 zum Amt Schwarzenfels gerechnet.
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Lohrhaupten (zum Umfang des Amtes s. Mittelpunktfunktionen)
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Bieber (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Bieber
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Bieber
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Kreis Gelnhausen
  • 1848-1851: Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Gelnhausen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Gelnhausen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Gelnhausen
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gelnhausen
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis

Gelnhausen

Gemeindeentwicklung

Am 01.07.1974 Eingliederung in die Gemeinde Flörsbachtal.

Gericht

  • Amtsgericht Bieber
  • 1822: Justizamt Bieber
  • 1867: Amtsgericht Bieber
  • 1932: Amtsgericht Gelnhausen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1184 wird der Ort unter den Besitzungen des Stifts Aschaffenburg genannt.
  • Die Häfte des Ortes war als mainzisches Lehen in rieneckischem Besitz. Spätestens 1333 ging Lohrhaupten durch Erbschaft oder Mitgift von den Grafen von Rieneck an Hanau über. Die Hälfte des Ortes, die soganannte Seulbacher Seite war bis 1684 mainzischer Besitz.

Zehntverhältnisse

(1057-1059) dotiert der Erzbischof von Mainz den Ort mit den Zehnten der Orte in angegebenen Grenzen, innerhalb deren neuerrichtete Kapellen der genannten Kirche unterstehen sollen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1057 Weihe der neu erbauten Kirche in Lohrhaupten
  • 1184 parochia,
  • Pfarrkirche 1416, heutige Kirche 1765 erbaut

Patrozinien

  • Matthias [1416]

Pfarrzugehörigkeit

Flörsbach und Kempfenbrunn gehörten zur Pfarrei, die unter dem Ruralkapitel Rottgau stand

Patronat

Das Patronat besaß 1184 das Stift Aschaffenburg, das es 1607 an Kurmainz abtrat. 1685 ging es an Hanau.

Diakonische Einrichtungen

1945 - 1957 Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Peter Schönwald 1553-1574, ehemaliger katholischer Priester
Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden

Erzdiözese Mainz, Archidiakonat St. Peter und Alexander zu Aschaffenburg, Landkapitel Rodgau
Zur protestantischen Pfarrei der Klasse Schlüchtern gehörte Kempfenbrunn nur bis 1701. Mit diesem wurde Flörsbach verbunden.

Juden

Provinzial-Rabbinat Hanau Statistik: 1835: 47; 1861: 59; 1905: 49; 1932/33: 20 Juden Juden sind im Ort seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisbar (1754: 5 Juden) um 1900 war in der Gemeinde ein eigener Religionslehrer angestellt. Berufe: Viehhandel; dörflicher Handel, kleinere Landwirtschaft. Synagoge mit Mikwe im Ort, das Gebäude wurde 1936 verkauft. Der für den Ort zuständige Friedhof befand sich in Altengronau.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit drei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1675 zur Hälfte abgebrannt

Wirtschaft

Mittelpunktfunktion

1787 gehörten zum Amt Lohrhaupten Flörsbach, Kempfenbrunn Lohrhaupten, Mosborn, Rieneck 1/4 (3/4 Graf von Nositz und Rieneck), Schaippach 1/4 (3/4 Graf von Nositz und Rieneck)

Mühlen

Im Ortsbereich von Lohrhaupten befanden sich zahlreiche Mühlen, die vom Wasser des Lohrbaches sowie des Lepgesborns, Krebsborns, Wüstenborns, Peddigesborns und der Borngasse gespeist wurden: Hierzu gehören die Mühle Horbeld (auch Obermühle, in den 1950er Jahren stillgelegt), die Keßlersche Mahlmühle, die "Seitze"-Mühle (um 1950 stillgelegt), die Mittelmühle (auch Mühle Deusingen, 1986 stillgelegt), die Untermühle (um 1950 stillgelegt) sowie die Ölmühle (1929 stillgelegt).

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Lohrhaupten, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11452_lohrhaupten> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11452