Hintersteinau

Dorf · 368 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8,5 km nordwestlich von Schlüchtern

Ersterwähnung

(780-817)

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3533280, 5586878
UTM: 32 U 533192 5585083
WGS84: 50.416839° N, 9.467197° O

Statistik

Ortskennziffer

435028020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 1232, davon 539 Acker (= 43.75 %), 361 Wiesen (= 29.30 %), 240 Holzungen (= 19.48 %)
  • 1961 (Hektar): 1232, davon 319 Wald (= 25.89 %)

Einwohnerstatistik

  • 1538: 45 Steuernde
  • 1633: 72 Haushaltungen und 3 Gefreite
  • 1753: 111 Haushaltungen, darunter 503 Personen (inklusive 3 Juden)
  • 1812: 111 Feuerstellen, 887 Seelen
  • 1885: 731, davon 640 evangelisch (= 87.55 %), 2 katholisch (= 0.27 %), 89 Juden (= 12.18 %)
  • 1961: 739, davon 665 evangelisch (= 89.99 %), 64 katholisch (= 8.66 %)
  • 1970: 730

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • undatiert: trimbergisches Gericht Schlüchtern
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Schlüchtern
  • 1806/7-10: Kaiserreich Frankreich, Fürstentum Hanau, Amt Steinau (Militärverwaltung)
  • 1810-1813: Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau, Distrikt Steinau
  • 1816: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hanau, Amt Steinau
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Hanau, Landkreis Schlüchtern
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Schlüchtern
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Schlüchtern
  • 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Schlüchtern
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis

Altkreis

Schlüchtern

Gemeindeentwicklung

Am 01.07.1974 in die Stadt Steinau an der Straße eingegliedert.

Gericht

  • Amtsgericht Schlüchtern
  • 1822: Justizamt Steinau
  • 1850: Justizamt Schlüchtern
  • 1867: Amtsgericht Schlüchtern

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Um 800 erhält Kloster Fulda eine Privatschenkung in Steinau aus den Händen des Egilolf und seiner Gattin Lantsunt.
  • 1305 verkauft Konr. Herr von Trimberg an Schlüchtern seine Vogtei über Hintersteinau, würzburgisches Lehen, und behält sich nur den Blutbann vor. Später hatte Hanau die Oberhoheit, Schlüchtern war Grundherr.

Zehntverhältnisse

1167 im Besitz des Klosters Schlüchtern

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1167: Kirche (basilica)
  • 1473: Pfarrer Eckhart von Hintersteinau

Patrozinien

  • Kilianus (Kilian) (vermutet)

Pfarrzugehörigkeit

1167 Filial- und Eigenkirche von Kloster Schlüchtern. Ursprünglich von einem Konventualen des Klosters versehen. Um 1470 zur Pfarrei erhoben, zu der Klesberg als Filialkirche gehörte. Von Ürzell gehörte ein Teil des Ortes zur Pfarrei, ebenso 1602 die Dörfer Wallroth und Reinhards.

Patronat

Der Abt von Schlüchtern das Patronatsrecht inne.

Diakonische Einrichtungen

Diakoniestation (Landeskirchliches Archiv Kassel, Findbuch G 2.6. Kurhessisches Diakonissenhaus)

Bekenntniswechsel

Erster evangelischer Pfarrer: Hiob Hopf seit 1543
Reformierter Bekenntniswechsel
Seit 1818 unierte Pfarrei.

Kirchliche Mittelbehörden

1464/65: Bistum Würzburg

Juden

Provinzial-Rabbinat Hanau 1835: 38; 1861: 72; 1905: 72; 1932/33: 16 Juden 1754: erstmals13 Juden im Ort erwähnt. Im 20 Jahrhundert ist die Mitgliederzahl der Gemeinde rückläufig. Vor 1933 lebten nur noch 20 oder 25 Juden im Ort. Berufe: Landwirtschaft und Viehhandel Synagoge: Haus Nr. 51; lange vor 1933 wurde sie nicht mehr genutzt, Kultgegenstände waren bereits nach Schlüchtern gebracht worden. Friedhof Flieden für die Gemeinde zuständig.

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hintersteinau, Main-Kinzig-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11422_hintersteinau> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11422