Grävenwiesbach

Die Lage von Grävenwiesbach im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
21 km südöstlich von Bad Homburg.
Lage und Verkehrslage
Grävenwiesbach liegt 8,2 km südöstlich von Usingen. Bahnhof der Eisenbahnlinie Weilburg – Bad Homburg ("Weiltalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.6.1909). Strecke ab hier Richtung Weilburg 1969 stillgelegt. Endbahnhof der Eisenbahnlinie Grävenwiesbach – Solms/Albshausen ("Solmsbachtalbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 1.11.1912) bis zur Stilllegung der Teilstrecke ab hier bis Hasselborn 1984.
Ersterwähnung
1280
Historische Namensformen
- Wiesinbach, a (1280) [Nassauisches Urkundenbuch 1,2, S. 579-580, Nr. 973)
- Wisenbach (1306) [Demandt, Regesten Katzenelnbogen 1, Nr. 473]
- Grebenwiesbach (1493) (Kloft, Territorialgeschichte Usingen, S. 204 Anm. 10)
Bezeichnung der Siedlung
- ville (1280)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3461426, 5583636
UTM: 32 U 461367 5581843
WGS84: 50.387367° N, 8.456553° O
Statistik
Ortskennziffer
434004010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 1450, davon 462 Acker (= 31.86 %), 119 Wiesen (= 8.21 %), 791 Holzungen (= 54.55 %)
- 1961 (Hektar): 1454, davon 818 Wald (= 56.26 %)
Einwohnerstatistik
- 1885: 639, davon 612 evangelisch (= 95.77 %), 6 katholisch (= 0.94 %), 21 Juden (= 3.29 %)
- 1961: 1250, davon 927 evangelisch (= 74.16 %), 300 katholisch (= 24.00 %)
- 1970: 1505
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Grafschaft Usingen
- 1806: Herzogtum Nassau, Amt Usingen, Kirchspiel Grävenwiesbach
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1886: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- 1933: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- 1968: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Usingen
- 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis
Altkreis
Usingen
Gemeindeentwicklung
Am 31.12.1971 im Zuge der hessischen Gebietsreform mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Grävenwiesbach zusammengeschlossen. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Grävenwiesbach.
Gericht
- Zum Gericht Grävenwiesbach gehörten vom 15. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts die Orte Grävenwiesbach, welches als Gerichstort fungierte, Hasselborn, Mönstadt, Heinzenberg, bis 1700 Laubach sowie Naunstadt, Wilhelmsdorf, Hunoldstal, Michelbach und seit 1700 Eschbach.
- 1816: Amt Usingen
- 1849: Justizamt Usingen
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Usingen
- 1867: Amtsgericht Usingen
Herrschaft
- Bis 1280 Reichsgut.
- Im Herrschaftsbereich der Grafen von Isenburg und Diez gelegen.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- In Grävenwiesbach hatten die Grafen von Diez 1217/18, die Grafen von Peilstein-Mörle-Cleeberg 1217/18, die Herren von Eppstein 1316/17, die Herren von Falkenstein 1316/17 und die Herren von Isenburg 1280 Besitzungen.
- Ebenso lassen sich Besitzungen der Abtei Schlüchtern 1216, der Abtei Seeligenstadt 1297 und des Klosters Thron 1287 nachweisen.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
Seit 1388 eigenständige Pfarrei, zu Eschbach, die Hälfte von Laubach und wahrscheinlich Heinzenberg und Mönstadt gehörten.
Patronat
Das Patronat gehörte 1388 der älteren Linie des Hauses Nassau-Weilburg. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts War es im besitz der von Nassau-Saarbrücken und ab 1574 besaßen es die von Nassau-Weilburg wieder.
Diakonische Einrichtungen
Nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1 Kraft
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation in Nassau-Weilburg ab 1526.
Kirchliche Mittelbehörden
Erzbistum Mainz, Archidiakonat Mariengreden, Dekanat Friedberg, Sendbezirk Grävenwiesbach-Eschbach
Zum Kirchspiel Grävenwiesbach gehörten die Orte Eschbach, die Hälfte von Laubach, Grävenwiesbach selbst und wahrscheinlich Heinzenberg und Mönstadt.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Wirtschaft
Mühlen
1806 gehörten 3 Mühlen zu Grävenwiesbach.
Nachweise
Literatur
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 22
- Kloft, Territorialgeschichte Usingen
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 22
- Vogel, Beschreibung des Herzogthums Nassau, S. 838
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Grävenwiesbach, Hochtaunuskreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11378_graevenwiesbach> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11378