Vockenhausen

Dorf · 211 m über NN  
Gemeinde
Eppstein
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8,5 km nordwestlich von Hofheim am Taunus

Lage und Verkehrslage

1,5 km nordwestlich von Eppstein, im Eppsteiner Horst des Vortaunus in einer Tallage am linken Ufer des unteren Dattenbachs An der B 455 und der L 3011 gelegen

Ersterwähnung

um 1226-1239

Siedlungsentwicklung

Die Siedlung entwickelte sich aus der Existenz mehrerer Mühlen am Dattenbach heraus, wobei sich hier 1470 eine Mühle, eine Pfannenschmiede, eine Schleifmühle befanden. Im Jahre 1539 gab es neben 4 Wohnhäusern 2 Schleifmühlen und eine Ölmühle.
Die heutige Bebauung ertsreckt sich zwischen dem Dattenbach und dem Schulungsheim.

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3455824, 5557093
UTM: 32 U 455767 5555310
WGS84: 50.148364° N, 8.380886° O

Statistik

Ortskennziffer

436002050

Flächennutzungsstatistik

  • 1843: 1233 Morgen
  • 1885 (Hektar): 313, davon 150 Acker (= 47.92 %), 40 Wiesen (= 12.78 %), 98 Holzungen (= 31.31 %)
  • 1895: 312,7 ha
  • 1961 (Hektar): 313, davon 100 Wald (= 31.95 %)

Einwohnerstatistik

  • 1539: 4 Häuser
  • 1581: 6 Herdtsellen
  • 1586: 8 Herdstellen
  • 1592: 9 Häuser
  • 1612: 7 Häuser
  • 1648: 4 Häuser
  • 1668: 8 Häuser mit 33 Einwohner
  • 1700: 42 Einwohner
  • 1725: 65 Einwohner
  • 1750: 109 Einwohner
  • 1784: 36 Haushalte mit 158 Einwohner
  • 1817: 254 Einwohner
  • 1885: 490, davon 30 evangelisch (= 6.12 %), 460 katholisch (= 93.88 %)
  • 1961: 1544, davon 673 evangelisch (= 43.59 %), 807 katholisch (= 52.27 %)
  • 1970: 1750 Einwohner
  • 1987: 3273 Einwohner
  • 1992: 3706 Einwohner

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • undatiert: Pfarrbezirk Schlosborn
  • 1507: Kellerei Eppstein
  • 1581: Oberamt Königstein
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
  • 1803: Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
  • 1806: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
  • 1849: Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VII (Kreisamt Idstein)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1867: Preußen Provinz Hessen-Nassau, Untertaunuskreis
  • 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis

Altkreis

Main-Taunus-Kreis

Gemeindeentwicklung

Am 01.01.1977 schlossen sich Vockenhausen, Ehlhalten, Bremthal, Niederjosbach und Eppstein zur Stadt Eppstein zusammen.

Gericht

  • Ab 1491 zum Landgericht Hof Häusel gehörig
  • 1539: Schulte
  • 1668 zum Gericht Fischbach gehörig.
  • bis 1816: Oberamt Idstein
  • 1816: Amt Idstein
  • 1849: Justizamt Idstein
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Idstein
  • 1867: Amtsgericht Idstein

Herrschaft

  • 1433: Herrschaft Eppstein-Münzenberg
  • 1507: Herrschaft Eppstein-Königstein
  • 1581: Kurfürstentum Mainz
  • 1803: Nassau-Usingen

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Um 1250-1260 bezieht Heinrich von Kloppenheim von hier Grundzinsen als Teil seines eppsteinischen Burglehens.

Zehntverhältnisse

Um 1226-1239 bezieht das Mainzer Stift St. Stephan den Zehnten von dem Teil des Ortes, welcher dem Pfarrbezirk Schloßborn angehört.
1290 haben die Herren von Eppstein Bede, Grundzinsen und Zehnten von St. Stephan inne.
1539 besitzt die Kellerei Eppstein Bede, Korn- und Haferzehnt.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1704: Kapelle am Friedhof
  • 1785: Kirchenbau an der Stelle der ehemaligen Kapelle
  • 1930: Kirchenerweiterung

Patrozinien

  • Jacobus

Pfarrzugehörigkeit

1465-1668 gehört Vockenhausen zur Pfarrei Fischbach.
1755 wird der Ort Filial von Oberjosbach.
Ab 1884 zur Kuratie Bremthal-Vockenhausen gehörig.
1918 zur Pfarrei Bremthal-Vockenhausen gehörig.
1955 Auspfarrung von Vockenhausen nach St. Laurentius in Eppstein.
Ab 1956 ist Vockenhausen eine eigenständige Pfarrei.
Seit 1983 mit Niederjosbach, Vockenhausen und Eppstein zum Pfarrverband Eppstein gehörig.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation in der Grafschaft Königstein durch Ludwig von Stolberg ab 1536.
Katholischer Bekenntniswechsel: ab 1604

Kirchliche Mittelbehörden

Seit 1107 zum Dekanat Eschborn, Archidiakonat St. Peter in Mainz gehörig.
1884 zur Kuratie Bremthal-Vockenhausen gehörig.

Kultur

Schulen

1735: Lehrer
1750: Schulhaus
1831: Schulhaus in der Weingasse
1902: Schulneubau in der Hauptstraße
1963-1965: Bau der Freiherr-vom-Stein-Schule
1971/76: Erweiterung der Freiherr-vom-Stein-Schule
1978: Umwandlung der Freiherr-vom-Stein-Schule in eine Gesamtschule mit Gymnasialzweig
1979: Abtrennung der Grundschule (Burg-Schule)
1982: Neubau der Freiherr-vom-Stein-Schule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Wirtschaft

1859: Kunstwollfabrik
1872-1962: 2 Farbfabriken

Mühlen

1290: 1 Mühle
1470: Mühle, pfannsmytten, Schleifmühle
1539: 2 Schleifmühlen, 1 Ölmühle
1581-1722: Schmelzmühle
1581-1743: Eisenhammer (Abriss 1765)
1599/1600: 1 Schleifmühle
1668: Lohmühle, Eisenhammer, Pulvermühle
1717-19: Errichtung eines Eisen- und Kupferhammers am jenseitigen Bachufer (1784 Umwandlung in Lohmühle und Gerberei)
1802: Walk- und Mehlmühle (an Stelle der Schmelzmühle)
1815: Abbau der Mehlmühle
1830: Schwärzmühle (Herstellung dunkler Farben)
1848: Mohrsmühle als Walk- und Mehlmühle
1855/1856: Loh- und Walkmühle
1859: Umwandlung der Walkmühle in eine Kunstwollfabrik
1860: Embsmühle

Zoll

Um 1470 gehören der Herrschaft Eppstein hier Bede und Dienste.

Nachweise

Quellen

Ersterwähnung (um 1226-1239): HStAD A 2 Nr. 165/6 (Mainz, St. Stephan); Kopialbuch von St. Stephan, Mainz: Rotulus iurium et bonorum ecclesiae Sancti Stephani Moguntinae/Cartulaire de St. Etienne de Mayence. Nationalbibliothek Paris, Fonds Latin Nr. 17 794, S. 183-185)

Literatur

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Vockenhausen, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11297_vockenhausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11297