Altenburg

Die Lage von Altenburg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Wüstung
Lagebezug
20,5 km nordöstlich von Bad Schwalbach
Ersterwähnung
1178
Siedlungsentwicklung
Das ca. 0,7 ha große Steinkastell ist nach der Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden und hatte als Besatzung den Numerus Cattharensium (Ziegelstempel). Es war bis zum Fall des Limes in der Mitte des 3. Jahrhunderts besetzt. Als Vorgängerbau ist eine kleine, hölzerne Schanze etwa 230 m nordöstlich von Alteburg 1980 durch Luftbildprospektion erkannt worden. 1178 richtete der Eremit Walther in der Kastellruine zu Ehren des heiligen Kilian eine Klause ein und erbaute unweit davon eine Kapelle. Später als Steinbruch zum Bau von Häusern in Heftrich verwendet.
Historische Namensformen
- Aldenburc, in loco (1178) [UB Mainz 2,2, S. 663-665, Nr. 409]
- Aldinburch (um 1226-1239) [Kleipa, Ersterwähnungen, S. 11-13, Falck, Mainzer Regesten 1, Nr. 21]
- Vetus castrum (1276) [Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster 4, Nr. 1642]
- Aldenburch (um 1300)
- Allenburg (1543/44)
- Altenburgk (1547/48)
- Aldenburgk (1548/49)
- Aldenbergk (1564)
- Alttenburgk (1576)
- Altenburg (1596)
- Altenberg (1608)
- Aldenburg (um 1608)
Bezeichnung der Siedlung
- Römerkastell
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3452551, 5563877
UTM: 32 U 452495 5562091
WGS84: 50.209096° N, 8.33425° O
Statistik
Ortskennziffer
43900804004
Verfassung
Altkreis
Untertaunuskreis
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1178 weiht Bischof Siegfried von Brandenburg im Auftrage des Erzbischofs Christian von Mainz die von dem Eremiten Walther auf dem Boden des Mainzer St. Albanstiftes errichtete Kirche. 1276 übergibt das Stift St. Alban die Kirche nebst einem Hof dem Kloster Walsdorf. 1359 verleiht Graf Adolf I. von Nassau-Idstein dem Walsdorfer Hof Abgabenfreiheit und bstimmt, dass 200 Schafe - im gemeinsamen Weidgang mit Heftrich - gehalten werden sollen. 1375 bezieht das Kloster Walsdorf die Pacht für einen Hof, genannte die Schmitt. 1565 und 1575 enthalten die Lehnsreverse der Herren von Stollberg, der Rechtsnachfolger der Herren von Eppstein, an das Mainzer Stephansstift Güter zu Alteburg.
- Um 1300 hat Kloster Arnstein Zinsen in Alteburg.
Zehntverhältnisse
(um 1226-1239) haben die Herren von Eppstein die Hälfte von 2 Teilen des Zehnten an Kuno von Hattstein für 10 Malter verpfändet.
Außer der 1576 an Walsdorf veräußerten Wiese besitzen die Rheinberger auf Hof Eichelbach noch 1604 einen Zehnten, der zwei Jahre eingenommen wird, im dritten aber brach liegt.
1782 steht de Erzstift Mainz aus einem Bezirk auf der Alteburg der Zehnte zu.
Kirche und Religion
Patrozinien
- Kilianus (Kilian) [1178]
Pfarrzugehörigkeit
1178 gehört Alteburg zur Pfarrei Schloßborn.
Patronat
1276
Klöster
- 1178 weiht Bischof Siegfried von Brandenburg im Auftrage des Erzbischofs Christian von Mainz die von dem Eremiten Walther auf dem Boden des Mainzer St. Albanstiftes errichtete Kapelle. 1276 übergibt das Stift St. Alban die Kirche nebst einem Hof dem Kloster Walsdorf, damit dieses dort eine Niederlassung begründe. Falls der Ort aus Nachlässigkeit, Bosheit oder Untätigkeit ohne Gottesdienst bleibt, solll er an St. Alban zurückfallen.
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Wallfahrtsort
Markt
1568 besteht bereits der Alteburger Markt.
Nachweise
Literatur
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 75,
- Bach, Siedlungsnamen, S. 141,
- Schmidt, Nassau-Idstein, Teil II: Ortslexikon S. 4-4a,
- Denkmaltopographie Rheingau-Taunus-Kreis 2, S. 319, 322,
- Römer in Hessen, S. 343-345,
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Altenburg, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11076_altenburg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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