Johannisberg

Dorf · 182 m über NN  
Gemeinde
Geisenheim
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

4,5 km nordöstlich von Rüdesheim am Rhein

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf westlich des Elsterbaches auf dem Rücken einer sich aus der Rheinniederung erhebenden Vorhöhe.

Siedlungsentwicklung

Zahlreiche vorgeschichtliche Grabhügel in der Gemarkung (Walddistrikt Sang). Reste einer vermuteten Befestigung hinter der unteren Brunnengasse erkennbar.Die genauen Anfänge der Besiedlung des Ortes in historischer Zeit lassen sich kaum von den Anfängen des Klosters trennen.

Historische Namensformen

Ortsteile

Berg (Johannisberg) Grund Schloßheide

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3426955, 5541346
UTM: 32 U 426909 5539570
WGS84: 50.003961° N, 7.98004° O

Statistik

Ortskennziffer

439004020

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 946, davon 130 Acker (= 13.74 %), 46 Wiesen (= 4.86 %), 651 Holzungen (= 68.82 %)
  • 1961 (Hektar): 947, davon 655 Wald (= 69.17 %)

Einwohnerstatistik

  • 1525: 118 Herdstellen
  • 1700: 49 Bürger und 4 Beisassen
  • 1820: 713 Einwohner
  • 1885: 1316, davon 84 evangelisch (= 6.38 %), 1227 katholisch (= 93.24 %), 5 Juden (= 0.38 %)
  • 1961: 1987, davon 325 evangelisch (= 16.36 %), 1655 katholisch (= 83.29 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Mittelamt Oestrich
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Rheingaukreis

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1971 Eingemeindung zur Stadt Geisenheim.

Gericht

  • 1540: Gericht Oestrich
  • um 1550: Gericht Johannisberg
  • 1816: Amt Rüdesheim
  • 1849: Justizamt Rüdesheim
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Rüdesheim
  • 1867: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Das Kloster Johannisberg war in der Gemarkung noch im 16. Jahrhundert der wichtigste Grundherr. Nach der Aufhebung des Klosters 1563 übernahm zunächst im Auftrag des Mainzer Erzbischofs ein weltlicher Schaffner die Verwaltung. 1641 durch Verpfändung vorübergehend in weltlichem Besitz, kam Johannisberg 1716 an die Fürstabtei Fulda.
  • Ende des 12. Jahrhunderts hatten die Herren von Bolanden Besitz in Johannisberg.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1358: Kustos und Pleban
  • 1469 übernimmt ein als Pfründner ins Kloster eintretender Priester die Predigt an Sonn- und Feiertagen und die Zelebrierung von mindestens vier Wochenmessen.
  • Zur Kirche siehe Johannisberg (Kloster bzw. Schloss)

Patrozinien

  • Johannes Baptista (der Täufer)

Patronat

Bis zur Aufhebung des Kloster stand diesem das Patronatsrecht zu. Es folgten zunächst der Mainzer Erzbischof, dann die weltichen Pfandinhaber und schließlich der Fürstabt von Fulda.

Klöster

Bekenntniswechsel

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.
1549 sind Wiedertäufer in Johannisberg belegt.

Kirchliche Mittelbehörden

Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz

Wirtschaft

Johannisberger Maschinenfabrik für Druckmaschinen bestand bis 1846.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Johannisberg, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/11038_johannisberg> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/11038