Ellnrode

Dorf · 375 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

14,5 km südöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage

Aus klösterlichem Hofgut und Hofanlagen hervorgegangener Ort am rechten Ufer der Wohra zwischen Gemünden und Haina. Verkehrsverbindung zu L 3073 im Westen sowie nach Haina (Kloster), Dodenhausen, Gilserberg und Gemünden (Wohra).

Ersterwähnung

1223

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • predium (1227)
  • grangia (1323)
  • Klosterhof (1332)
  • villa (1358)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1933, 1934

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3498463, 5650748
UTM: 32 U 498389 5648928
WGS84: 50.991929° N, 8.977052° O

Statistik

Ortskennziffer

635012010

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 155, davon 99 Acker (= 63.87 %), 33 Wiesen (= 21.29 %), 0 Holzungen
  • 1961 (Hektar): 156, davon 3 Wald (= 1.92 %)

Einwohnerstatistik

  • 1747: 5 Haushaltungen
  • 1885: 55, davon 55 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 54, davon 49 evangelisch (= 90.74 %), 5 katholisch (= 9.26 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1250: Gericht Bulenstrut
  • 1354, 1358, 1392, 1400, 1420, 1436, 1479, 1493, 1515: Gericht Bulenstrut, von der weltlichen Gerichtsbarkeit des Mainzer Erzstifts befreit und nur dem Erzbischof unterstellt
  • 1556: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina, Gericht Aulisburg-Löhlbach
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Frankenberg

Gemeindeentwicklung

Seit dem 1.1.1974 gehört Ellnrode als Stadtteil zur Stadtgemeinde Gemünden (Wohra).

Gericht

  • 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
  • 1867: Amtsgericht Rosenthal
  • 1932: Amtsgericht Jesberg
  • 1933: Amtsgericht Gemünden
  • 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
  • 1973: Amtsgericht Frankenberg

Herrschaft

  • Spätestens seit 1225 gehört Ellnrode zum Kloster Haina. Das Mainzer Erzstift beansprucht die Herrschaft, die Schutzherrschaft liegt aber im 13. Jahrhundert zunächst noch bei den Grafen von Battenberg. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts befindet sich Ellnrode im Einflussbereich der Langrafschaft Hessen, an die es 1527/28 fällt. Von 1567 bis 1650 wird das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach geht es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1223 verkauft Helwig von Lindenborn eine Hufe in Ellnrode an das Kloster Haina. Der Hof bzw. die Grangie gehört damit zur Ausstattung des Klosters Haina. Nach dessen Aufhebung in der Reformationszeit 1533 fallen die Einnahmen an das Spital Haina als Rechtsnachfolger.

Zehntverhältnisse

1226 überträgt der Ritter Ludwig von Lotheim den Zehnten in Ellnrode, den er von den Grafen von Ziegenhain zu Lehen trägt, dem Kloster Haina.

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1577 noch zum Klosteramt Haina gehörig, 1613 und später nach Grüsen eingepfarrt

Bekenntniswechsel

Da Filial von Grüsen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grüsener Pfarrer Adam Emmerich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1609, 1624 wieder lutherisch.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ellnrode, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1094_ellnrode> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1094