Ellnrode

Die Lage von Ellnrode im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
14,5 km südöstlich von Frankenberg (Eder)
Lage und Verkehrslage
Aus klösterlichem Hofgut und Hofanlagen hervorgegangener Ort am rechten Ufer der Wohra zwischen Gemünden und Haina. Verkehrsverbindung zu L 3073 im Westen sowie nach Haina (Kloster), Dodenhausen, Gilserberg und Gemünden (Wohra).
Ersterwähnung
1223
Historische Namensformen
- Elrot, in (1223) [Kop. Mitte 13. Jahrhundert Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 25-26, Nr. 29]
- Elroht (1226) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 29, Nr. 37]
- Elroth (1227) [Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 30, Nr. 38]
- Elrade (1323) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 144, Nr. 369]
- Elrode (1354) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 241-242, Nr. 622]
- Elerade (1332) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 181, Nr. 468]
- Ellrode (1479) [Klosterarchive 6: Kloster Haina, Bd. 2,1, S. 439-440, Nr. 1093]
- Ellenrod (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 17]
Bezeichnung der Siedlung
- predium (1227)
- grangia (1323)
- Klosterhof (1332)
- villa (1358)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Umlegung der Flur
1933, 1934
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3498463, 5650748
UTM: 32 U 498389 5648928
WGS84: 50.991929° N, 8.977052° O
Statistik
Ortskennziffer
635012010
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 155, davon 99 Acker (= 63.87 %), 33 Wiesen (= 21.29 %), 0 Holzungen
- 1961 (Hektar): 156, davon 3 Wald (= 1.92 %)
Einwohnerstatistik
- 1747: 5 Haushaltungen
- 1885: 55, davon 55 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 54, davon 49 evangelisch (= 90.74 %), 5 katholisch (= 9.26 %)
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1250: Gericht Bulenstrut
- 1354, 1358, 1392, 1400, 1420, 1436, 1479, 1493, 1515: Gericht Bulenstrut, von der weltlichen Gerichtsbarkeit des Mainzer Erzstifts befreit und nur dem Erzbischof unterstellt
- 1556: Landgrafschaft Hessen, Amt Haina, Gericht Aulisburg-Löhlbach
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1791: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Hohe Samthospitäler, Amt Haina (unter einem Samtamtmann)
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Hohe Samthospitäler, Amt Haina
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Gemünden
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Haina
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Altkreis
Frankenberg
Gemeindeentwicklung
Seit dem 1.1.1974 gehört Ellnrode als Stadtteil zur Stadtgemeinde Gemünden (Wohra).
Gericht
- 1821: Justizamt Rosenthal (Assistenzamt Haina)
- 1867: Amtsgericht Rosenthal
- 1932: Amtsgericht Jesberg
- 1933: Amtsgericht Gemünden
- 1945: Amtsgericht Kirchhain [Zweigstelle Gemünden (Wohra)]
- 1973: Amtsgericht Frankenberg
Herrschaft
- Spätestens seit 1225 gehört Ellnrode zum Kloster Haina. Das Mainzer Erzstift beansprucht die Herrschaft, die Schutzherrschaft liegt aber im 13. Jahrhundert zunächst noch bei den Grafen von Battenberg. Seit Beginn des 15. Jahrhunderts befindet sich Ellnrode im Einflussbereich der Langrafschaft Hessen, an die es 1527/28 fällt. Von 1567 bis 1650 wird das Amt Haina von den Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt gemeinsam verwaltet. Danach geht es vollständig in den Besitz von Hessen-Kassel über.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- 1223 verkauft Helwig von Lindenborn eine Hufe in Ellnrode an das Kloster Haina. Der Hof bzw. die Grangie gehört damit zur Ausstattung des Klosters Haina. Nach dessen Aufhebung in der Reformationszeit 1533 fallen die Einnahmen an das Spital Haina als Rechtsnachfolger.
Zehntverhältnisse
1226 überträgt der Ritter Ludwig von Lotheim den Zehnten in Ellnrode, den er von den Grafen von Ziegenhain zu Lehen trägt, dem Kloster Haina.
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1577 noch zum Klosteramt Haina gehörig, 1613 und später nach Grüsen eingepfarrt
Bekenntniswechsel
Da Filial von Grüsen, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Grüsener Pfarrer Adam Emmerich ab 1527. Reformierter Bekenntniswechsel: 1609, 1624 wieder lutherisch.
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ellnrode, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1094_ellnrode> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1094