Ellershausen

Dorf · 368 m über NN  
Gemeinde
Frankenau
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

7 km nordöstlich von Frankenberg (Eder)

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit unregelmäßigem Grundriss entlang eng geschwungener Straßen am Nordwestrand des Kellerwaldes. Kirche am Südwestrand. Verbindungsstraßen in die umliegenden Orte Louisendorf, Allendorf, Dainrode, Frankenau und Geismar

Ersterwähnung

1016

Vorbemerkung Historische Namensformen

Nach einem Bericht des Hainaer Güterverzeichnisses auf der Mitte des 13. Jahrhunderts (Klosterarchive 5: Kloster Haina, Band 1, S. 22-23, Nr. 22, Anmerkungen 2, und S. 443-469, Anhang Nr. VII, S. 20) muss von zwei nahe beieinanderliegenden Orten, Ellershausen und Alartshausen, ausgegangen werden, von denen einer bald wüst geworden ist. Die frühen Bezeichnungen sind nicht eindeutig auf einen der beiden zu beziehen. Deutlich zu trennen sind sie jedoch von der Wüstung Altershausen bei Rennertehausen sowie von Alertshausen (Kreis Siegen-Wittgenstein).

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

  • predium (1016)
  • villa (1220)
  • Dorff (1557)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Umlegung der Flur

1921-1924

Älteste Gemarkungskarte

1839

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3492484, 5660717
UTM: 32 U 492413 5658893
WGS84: 51.081492° N, 8.891685° O

Statistik

Ortskennziffer

635010040

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 488, davon 303 Acker (= 62.09 %), 87 Wiesen (= 17.83 %), 1 Holzungen (= 0.20 %)
  • 1961 (Hektar): 575, davon 114 Wald (= 19.83 %)

Einwohnerstatistik

  • 1577: 41 Haushaltungen
  • 1747: 29 Haushaltungen
  • 1885: 334, davon 334 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
  • 1961: 401, davon 366 evangelisch (= 91.27 %), 30 katholisch (= 7.48 %)

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1016 und 1393: Gericht Viermünden
  • 1459 und 1571: Landgrafschaft Hessen, Amt Frankenberg-Wolkersdorf
  • 1577: Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Frankenberg-Wolkersdorf, Gericht Geismar
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Werradépartement, Distrikt Marburg, Kanton Frankenau
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Oberhessen, Amt Frankenberg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Frankenberg
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Frankenberg
  • 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg

Altkreis

Frankenberg

Gemeindeentwicklung

Seit dem 01.07.1972 gehört Ellershausen als Stadtteil zur Stadtgemeinde Frankenau.

Gericht

  • 1016: Gericht Viermünden
  • 1459 und 1571: Gericht Geismar
  • 1810: Friedensgericht Frankenau
  • 1821: Justizamt Frankenberg
  • 1832: Justizamt Frankenau
  • 1853: Justizamt Frankenberg
  • 1867: Amtsgericht Frankenberg

Herrschaft

  • Bischof Burchard von Worms schenkte 1016 dem Kloster Nonnenmünster bei Worms seine Güter in Ellershausen.
  • 1220 bekundet Graf Hermann von Battenberg, dass das Kloster Haina von zwei Freien Besitz in Ellershausen erworben habe. Nach dem Hainaer Güterverzeichnis aus der Mitte des 13. Jahrhunderts hatte Widerold von Ellershausen mit Herdegen und Otto, den Söhnen seines Bruders Otto, vor Verwandten und Freunden eine Teilung des Erbguts durchgeführt, wobei die Neffen ihre Hälfte im Dorf Alartshausen, er die seine in Ellershausen erhielt. Widerold übertrug seinen Anteil in Ellershausen mit seinem Eintritt dem Kloster Haina.
  • Propst K. von St. Stephan in Mainz bekundet 1236, dass Kloster Berich von der Kirche in Quernhorst den Ort Banefe gegen zwei Hufen in Eldringhusen eingetauscht habe. Für die Folgezeit vgl. Geismar.
  • 1557 gehört das klösterliche Gut zum Hospital Haina. Im Salbuch des Klosters Haina heißt es, dass es in der Reformation in landesherrlichen Besitz übergegangen sei. Sodann werden die Ellershäuser Spitalgüter aufgeführt. (HStAM Bestand S Nr. 348 und HStAM Bestand S Nr. 349)

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1696: Kirchweihe des ersten Kirchbaus
  • 1896/97: Neugotischer Saalbau

Pfarrzugehörigkeit

1577 nach Geismar eingepfarrt, 1747 und später Filial davon, seit 1864 von Geismar getrennt und als Vikariat mit Louisendorf vereinigt. Hierhin waren die evangelisch-reformierten Einwohner von Allendorf, Altenhaina, Dainrode, Ederbringhausen, Ellershausen, Frankenau, Geismar, Hessenstein und Löhlbach eingepfarrt. Mit der Errichtung des neuen Kirchspiels Louisendorf wurde Ellershausen 1948 als Pfarrsitz bestimmt, 1955 wurde dort das Pfarrhaus bezogen.

Bekenntniswechsel

Da Filial von Geismar, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Geismarer Pfarrer Johannes Heusener vor 1530. Reformierter Bekenntniswechsel: 1606, 1624 wieder lutherisch.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Ellershausen, Waldeck-Frankenberg“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/1093_ellershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/1093