Rauenthal

Dorf · 255 m über NN  
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

8,7 km südlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage

Siedlung in den Rheingauer Vorbergen auf einem steil zum Schlangenbader Bach abfallenden Hochplateau. Kirche in zentraler Lage

Ersterwähnung

1228-1235

Historische Namensformen

  • Ruendal (1228-1235) [Zuweisung umstritten Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 360]
  • Ruindal (1274) [Reichsarchiv München, Mainzer Nachträge Fac. 6, Nr. 2510]
  • Ruwendal (1361)
  • Ruwentail (1407]

Bezeichnung der Siedlung

  • villa (1274);
  • dorff (1407];

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

  • Kloster Tiefenthal

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3436439, 5547444
UTM: 32 U 436389 5545665
WGS84: 50.059865° N, 8.111305° O

Statistik

Ortskennziffer

439003050

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 743, davon 198 Acker (= 26.65 %), 61 Wiesen (= 8.21 %), 354 Holzungen (= 47.64 %)
  • 1961 (Hektar): 727, davon 360 Wald (= 49.52 %)

Einwohnerstatistik

  • 1525: 131 Herdstellen
  • 1700: 45 Bürger und 15 Beisassen
  • 1820: 681 Einwohner
  • 1885: 1014, davon 51 evangelisch (= 5.03 %), 947 katholisch (= 93.39 %), 16 Juden (= 1.58 %)
  • 1961: 1497, davon 127 evangelisch (= 8.48 %), 1363 katholisch (= 91.05 %)
  • 1970: 1572

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 1604: Kurfürstentum Mainz, Oberamt Eltville
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vizedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville und Amtsvogtei Erbach
  • 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Eltville
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Eltville
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Rheingaukreis

Gemeindeentwicklung

Am 1.1.1977 Eingemeindung in die Stadt Eltville am Rhein.

Gericht

  • 1407: zu Eltville
  • Gerichtlich auch noch Anfang des 16. Jahrhunderts an Eltville gebunden
  • 1576: eigenes Gericht
  • 1816: Amt Eltville
  • 1849: Justizamt Eltville
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Eltville
  • 1867: Amtsgericht Eltville
  • 1943: Amtsgericht Rüdesheim (Zweigstelle Eltville)
  • 1949: Amtsgericht Eltville

Herrschaft

  • Im 14. Jahrhundert bildete Rauenthal eine eigene Gemeinde

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Vermutlich wurde Rauenthal vom Fiskalgut des Mainzer Erzbistums in Eltville aus angelegt, um den Berg für den Weinbau zu kultivieren. 1274 erwarb der Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein das Dorf Rauenthal von der Witwe des Nikolaus von Scharfenstein. Bis 1824 wurde hier unter dem Namen "Bergrecht" ein landesherrlicher Weinzins erhoben.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1314: Pleban
  • 1339: Der Erzbischof von Mainz bestätigt die Erbauung und Stiftung der Kapelle durch die Gemeinde
  • Kirchbau aus dem 14. Jahrhundert, Umgestaltung im 15. Jahrhundert
  • In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Michaelskapelle nördlich der Pfarrkirche

Patrozinien

  • Antonius [1339]

Pfarrzugehörigkeit

1361 Trennung von der Mutterkirche in Eltville.

Patronat

1339 wird der Streit zwischen dem St. Petersstift in Mainz und dem Ritter Nikolaus von Scharfenstein wegen des Patronatsrechts der Kapelle dem Ritter auf Lebenszeit übertragen. Nach seinem Tode sollte es dem Stift zustehen.

Klöster

Bekenntniswechsel

Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.

Kirchliche Mittelbehörden

Mainzer Archidiakonat St. Moritz in Mainz

Juden

1905: 14 Juden

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rauenthal, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10825_rauenthal> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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