Rückershausen

Dorf · 170 m über NN  
Gemeinde
Aarbergen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

13,7 km nördlich von Bad Schwalbach

Lage und Verkehrslage

Durch den Aarbach zweigeteiltes Dorf mit regelhaften Grundrißmerkmalen, dessen älterer Teil am rechten Ufer östlich der Aar liegt.

Ersterwähnung

879

Historische Namensformen

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3432780, 5570433
UTM: 32 U 432732 5568645
WGS84: 50.266112° N, 8.056154° O

Statistik

Ortskennziffer

439001060

Flächennutzungsstatistik

  • 1885 (Hektar): 497, davon 273 Acker (= 54.93 %), 38 Wiesen (= 7.65 %), 146 Holzungen (= 29.38 %)
  • 1961 (Hektar): 496, davon 144 Wald (= 29.03 %)

Einwohnerstatistik

  • 1628: 47 Mannschaften
  • 1629: 33 Mannschaften
  • 1635: 35 Haushaltungen
  • 1821: 326 Einwohner
  • 1842: 426 (16 Juden)
  • 1885: 454, davon 414 evangelisch (= 91.19 %), 17 katholisch (= 3.74 %), 23 Juden (= 5.07 %)
  • 1961: 850, davon 675 evangelisch (= 79.41 %), 154 katholisch (= 18.12 %)
  • 1970: 867

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Mitmärker in der Bonscheuer
  • 1653: Oberamt Idstein
  • 1787: Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Burgschwalbach
  • 1803: Nassau-Usingen, Kirchspiel Kettenbach
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VI (Kreisamt Langen-Schwalbach)
  • 1854: Herzogtum Nassau, Amt Wehen
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden,Untertaunuskreis
  • 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis

Altkreis

Untertaunuskreis

Gemeindeentwicklung

Am 31.12.1970 zur Gemeinde Aarbergen.

Gericht

  • Ursprünglich zum Gericht Kettenbach gehörig, aus dessen Verband es Anfang des 16. Jahrhunderts ausschied.
  • bis 1816: Amt Katzenelnbogen
  • 1816: Amt Wehen
  • 1849: Justizamt Wehen
  • 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
  • 1867: Amtsgericht Wehen
  • 1879: Amtsgericht Langenschwalbach

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 879 schenkt Graf Gebhard vom Niederlahngau dem Stift Gemünden u.a. den Zehnten von Rückershausen. 1250/60 wird eine katzenelnbogische Leibeigene mit Kind in Rückershausen genannt. 1312 und 1334 hatten die Grafen von Neuweilnau dem Erzbistum Trier Güter in Rückershausen verpfändet. 1479 wurde ein Weistum über die Rechte der Grafen von Nassau-Weilburg als den Herren der Grafschaft Neuweilnau aufgenommen. 1501, 1503 und 1590 Lehnreverse derer von Leyen an das Stift Gemünden, u.a. über Rückershasuen. 1527 wurde das Schöffengericht des Grafen Philipp III. von Nassau-Weilburg neu errichtet. 1626 verpfändete Graf Ludwig von Nassau-Saarbrücken 2 Malter Hafer an Andreas Wilehlm von Nassau genannt Braun. 1709 und 1729 Auseinandersetzungen zwischen der Reichsritterschaft zu Friedberg und Nassau-Idstein bzw. Nassau-Usingen über Rücershausen.
  • 1335 schenkte Friedrich genannt Bocappil dem Kloster Bärbach u.a. seinen gesamten Besitz in Rückershausen.
  • Das Kloster Bleidenstadt verfügte in Rückershausen noch im 18. Jahrhundert über Gefälle und Land.
  • 1508 kauft Landgraf Philipp von Hessen den Hof des Stifts Gemünden. 1568 erwarb das Stift Gemünden den Hessischen Hof in Rückershausen im Tausch gegen den stiftischen Hof zu Lierschied.

Zehntverhältnisse

879 schenkt Graf Gebhard vom Niederlahngau dem Stift Gemünden u.a. den Zehnten von Rückershausen.

Kirche und Religion

Ortskirchen

  • 1437 wurde festgelegt, dass in der Rückershäuser Kapelle jeden Sonntag eine, in der Woche zwei Messen zu lesen seien.

Pfarrzugehörigkeit

Zum Kirchspiel Kettenbach gehörig.

Bekenntniswechsel

Einführung der Reformation vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts.

Juden

1843: 16, 1905: 24 Juden
angeschlossen an Kettenbach

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)

Historische Ereignisse

1857 wird ein Großteil des Dorfes durch einen Brand schwer beschädigt.

Wirtschaft

Mühlen

1596 ist eine Walkmühle oberhalb von Rückershausen belegt. Möglicherweise ist diese mit der Schiesheimer Mühle identisch.

Markt

1532 erteilt Kaiser Karl V. dem Grafen Philipp III. von Nassau-Idstein das Recht, in Rückershausen einen Jahrmarkt abzuhalten.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rückershausen, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10819_rueckershausen> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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