Lorchhausen

Die Lage von Lorchhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
13 km nordwestlich von Rüdesheim am Rhein
Lage und Verkehrslage
Siedlung ohne Ortscharakter Im Mittelrheintal an der Mündung des Betzbaches. Bebauung entland des knappen Uferstreifens. Heutige Kirche auf künstlich geschaffenem Plateau oberhalb des Ortes
Ersterwähnung
1211
Siedlungsentwicklung
Grenzstation des Rheingaues gegen das Gebiet um Kaub und Ausbausiedlung von Lorch.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Eine Unterscheidung von Assmannnshausen, Aulhausen Hausen v.d.H. ist in den Quellen des 13. Jahrhunderts nicht eindeutig möglich, wenn nur von Hausen ohne Bestimmungswort die Rede ist.
Historische Namensformen
- Husen, de (1211) [Kop. 1211 Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 425, Kap. 25, 12]
- Husen (1211) [Kop. 1211 Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 423, Kap. 25, 2]
- Lor(h)erhusen, in (1206-1211) [Kop. 1211 Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 300]
- Lorechusen (13. Jahrhundert)
- Lorcherhusin (1350) [Nassauisches Urkundenbuch 1,3, S. 259-260, Nr. 2587]
- Lorcherhusen (1354)
- Husen (1366)
- Lorcherhusen (1489)
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3413013, 5546977
UTM: 32 U 412973 5545198
WGS84: 50.052703° N, 7.784327° O
Statistik
Ortskennziffer
439010030
Flächennutzungsstatistik
- 1885 (Hektar): 837, davon 234 Acker (= 27.96 %), 21 Wiesen (= 2.51 %), 387 Holzungen (= 46.24 %)
- 1961 (Hektar): 840, davon 1 Wald (= 0.12 %)
Einwohnerstatistik
- 1820: 426 Einwohner
- 1885: 670, davon 4 evangelisch (= 0.60 %), 666 katholisch (= 99.40 %)
- 1961: 797, davon 10 evangelisch (= 1.25 %), 781 katholisch (= 97.99 %)
- 1970: 789 Einwohner
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1604: Kurfürstentum Mainz, Rheingau,sogenanntes Unterhalbamt Lorch (bis 1659 jedoch noch unter unmittelbarer erzstiftischer Herrschaft)
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim und Amtsvogtei Geisenheim
- 1803: Nassau-Usingen, Vicedomamt Rheingau, Amtskellerei Rüdesheim
- 1816: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
- 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Herzogtum Nassau, Verwaltungsbezirk VIII (Kreisamt Rüdesheim)
- 1854: Herzogtum Nassau, Amt Rüdesheim
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Rheingaukreis
- 1968: Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingaukreis
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Altkreis
Rheingaukreis
Gemeindeentwicklung
Am 01.10.1971 zur Stadt Lorch
Gericht
- Gericht Lorch
- 1816: Amt Rüdesheim
- 1849: Justizamt Rüdesheim
- 1854: Justiz- und Verwaltungsamt Rüdesheim
- 1867: Amtsgericht Rüdesheim am Rhein
Herrschaft
- Lorchhausen bildete mit Lorch zusammen eine Gemeinde und erlangte erst 1770 politische Selbstständigkeit.
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
- Vor 1211 überträgt die Witwe Gertrud von Rheineck ihren Anteil an Weinbergen in Lohrhausen an das Kloster Eberbach.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1264: Pleban
- 1342: Kirche am Nordostrand des Ortes am Hang, gegenüber den Häusern geringfügig erhöht
- 1878-79: Erbauung einer neuen Kirche
Patrozinien
- Bonifatius [1342]
Pfarrzugehörigkeit
1342 gehört Lorchhausen mit Kirche zum Kirchspiel Lorch.
1551 Erhebung zur selbstständigen Pfarrei
Patronat
Um 1700 hat der Dompropst von Mainz das Patronatsrecht inne.
Bekenntniswechsel
Die Reformation konnte sich im Erzbistum Mainz nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.
Kultur
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
- Kehrein, Nassauisches Namenbuch, S. 231
- Bach, Siedlungsnamen, S. 74
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 87
- Vogel, Beschreibung Nassau, S. 604
- Herchenröder, Rheingaukreis, S. 260-262
- Zaun, Geschichte des Landcapitels Rheingau. Neudruck, S. 351-358
- Jeschke, Ländliche Rechtsquellen, S. 301-351
- Weidenbach, Nassauische Territorien vom Besitzstande unmittelbar vor der französischen Revolution bis 1866, in: Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 10 (1870), online
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Lorchhausen, Rheingau-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10728_lorchhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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