Gleiberg

Die Lage von Gleiberg im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
4,5 km nordwestlich von Gießen
Lage und Verkehrslage
In der Gemarkung Krofdorf-Gleiberg gelegen
Ersterwähnung
1057
Historische Namensformen
- Glizperch, de (um 1015) [Historia Welforum, hrsg. von Erich König, S. 14-15, Kap. 8, und 78-79, Kap. 7]
- Glichberga, de (1057) [Chroniken Bertholds von Reichenau und Bernolds von Konstanz 1054-1100, hrsg. von Ian S. Robinson, MGH SS 6, Scriptores rerum Germanicarum 14, S. 187; Datierung nach RI III,2,3 n. 117]
- Glizberge, de (1070) [UB Mainz 1, S. 217-218, Nr. 327]
- Glizberg, de (1075) [Lampert von Hersfeld, Opera, MGH SS rerum Germanicarum 38, Annales, S. 220 und S. 231]
- Glizberc, de (vor 1075 Dezember 4) [Urkunden und Quellen zur Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg, S. 12-16, Nr. 8]
- Glicberg, de (1081) [Chronik des Klosters Petershausen, S. 116, lib. II, c. 39]
- Glizberg (1103) [Annales Patherbrunnenses, S. 108, online (pdf)]
- Glizberc, de (1129) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, S. 310-302, Nr. 1329]
- Gliperc (1237) [Regesten zur Geschichte der Mainzer Erzbischöfe 2, XXXIII (Siegfried III.), S. 248, Nr. 271; Gudenus, Codex diplomaticus sive anecdotorum 1, S. 544-546, Nr. 221 mit Cliperc; vgl. auch Diefenbach, Kreis Marburg S. 39, Anm. 58]
- Glipperch (1331) [Dokumente zur Geschichte des Deutschen Reiches und seiner Verfassung, bearb. von Ruth Bork, MGH Const. 6,2:1, S. 24, Nr. 36]
Bezeichnung der Siedlung
- castrum (um 1015)
- castrum munitissimum (Anfang 12. Jahrhundert)
- castrum (1237)
- staetlin (1331)
Burgen und Befestigungen
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3474354, 5609031
UTM: 32 U 474290 5607227
WGS84: 50.616363° N, 8.636587° O
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1585: Grafschaft Nassau-Weilburg, Amt Gleiberg
- 1787: Fürstentum Nassau-Weilburg, Grafschaft Nassau-Weilburg, Oberamt Atzbach, Amt Gleiberg
- 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar (Immediat-Gebiet)
- 1932: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
Altkreis
Wetzlar
Gemeindeentwicklung
Bis 1830 werden Krofdorf und Gleiberg noch als eigene Dörfer in der Bürgermeisterei Atzbach geführt, 1836 bildet Krofdorf-Gleiberg jedoch bereits eine Gemeinde mit gemeinschaftlicher Gemarkung. 1934 werden die beiden Vorsteher Gleibergs und Krofdorfs durch einen Bürgermeister für Krofdorf-Gleiberg ersetzt.
Gericht
- 1816: standesherrliches Justizamt Atzbach
- 1849: Kreisgericht Wetzlar
- 1879: Amtsgericht Wetzlar
Herrschaft
- 1331 erhält Graf Gerlach von Nassau von Kaiser Ludwig dem Bayern für Gleiberg das Stadtrecht von Frankfurt mit dem Zugeständnis zur Abhaltung eines Wochenmarktes am Mittwoch. Das Stadtrechtsprivileg zeigt jedoch keine Auswirkung für die Entwicklung des Ortes.
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1334: Kaplan
Patrozinien
- Katharina (Kapelle)
Pfarrzugehörigkeit
1520 zum Kirchspiel Krofdorf gehörig
Bekenntniswechsel
Da Filial von Krofdorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Krofdorfer Pfarrer Justus Breul ab 1546.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Erzdiözese Trier, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Sendbezirk im Archipresbyterat Wetzlar
Juden
vor 1491 lebte ein Jude im Dorf; 1511: ein; 1514 zwei Juden; danach lebten mehrere Juden im Ort.
Kultur
Schulen
Schulmeister: Erasmus Orlettius bis 1593
Wirtschaft
Mittelpunktfunktion
Zum Amt Gleiberg in der Grafschaft Nassau-Weilburg gehörten 1585: Atzbach, Dorlar, Garbenheim, Gleiberg, Kinzenbach, Krofdorf, Launsbach, Odenhausen, Salzböden, Vetzberg, Volpertshausen, Weidenhausen und Wißmar.
Markt
1331 wird die Abhaltung eines Wochenmarktes am Mittwoch von Kaiser Ludwig dem Bayern bewilligt
Nachweise
Literatur
- Leib, Jürgen, Krofdorf-Gleiberg zwischen Tradition und Fortschritt
- Abicht, Kreis Wetzlar 2, S. 38-41,
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 285-287
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 199
- Diehl, Pfarrer- und Schulmeisterbuch für die acquirierten Lande und die verlorenen Gebiete, S. 376f.
- Germania Judaica 3/1, S. 440
Siehe auch
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Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Gleiberg, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10579_gleiberg> (aufgerufen am 26.11.2025)
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