Kolnhausen
Gehöftgruppe · 165 m über NN
Gemarkung
Lich Gemeinde
Lich Landkreis
Gießen Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff. Verortung
Externe Kartenangebote
Die Lage von Kolnhausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Gehöftgruppe
Lagebezug
2 km südwestlich Lich
Lage und Verkehrslage
Gehöftgruppe am rechten Ufer der Wetter
Ersterwähnung
1151
Historische Namensformen
- Colenhusen, in (1151) [Mainzer Urkundenbuch 2, 1, Nr. 159]
- Colhusen, in (1152) [MGH Diplomata Könige 10, Friedrich I. : Appelt T. 1, Nr. 38 = Mainzer Urkundenbuch 1, Nr. 179]
- Colnhusen, in (1197) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1344]
- Colnhusen, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 167-168 Nr. 6]
- Colinhusen, de (1295) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 292]
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3485863, 5597282
UTM: 32 U 485794 5595483
WGS84: 50.511137° N, 8.799647° O
Statistik
Ortskennziffer
53101106004
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amt und Kellerei Vilbel und Rockenberg, Gebiet der Abtei Arnsburg
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Lich (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
Altkreis
Gießen
Herrschaft
- 1434 befreien die Brüder Graf Bernhard und Graf Johann von Solms sowie Gottfried und Eberhard von Eppstein die Höfe und Landsiedel des Klosters Arnsburg zu Muschenheim, Birklar, Bellersheim, Utphe, Münster, Holzheim, Eberstadt, Kolnhausen, Hof Güll von allen Diensten, Steuern, Beden mit Ausnahme der herkömmlichen Dienste (Solmser Urkunden 1 Nr. 1006).
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Schiffenberg, Augustinerchorherrenstift Um 1148 bestätigt Papst Eugen III. Kloster Schiffenberg seinen Besitz zu Kolnhausen (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1335).Arnsburg, Kloster 1151 stattet Konrad von Hagen Kloster Arnsburg bei der Gründung u.a. mit einer Hufe zu Kolnhausen und der dortigen Mühle aus (Mainzer Urkundenbuch 2, 1 Nr. 159). 1197/1203 überläßt Kloster Arnsburg dem Kloster Schiffenberg Güter zu Dornholzhausen und Ebergöns gegen solche zu Kolnhausen (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1344). 1210 erwirbt Kloster Arnsburg zwei Landgütchen in Kolnhausen, deren Abgaben den beiden Kapellen in Kolnhausen und Rotenschitt zufließen, unter Vermittlung der Kirchenpatrone, Hartmuts von Trohe und seines Sohnes Helfrichs sowie anderer Verwandten, für ein anderes Gut des Kloster in Obergüll. 1215 erwirbt Arnsburg von Siegfried von Konradsrode zu der bereits im Klosterbesitz befindlichen einen Hälfte der Mühle gegenüber dem Arnsburger Hof in Kolnhausen, die bislang von Siegfried und seinen Brüdern besessene andere Hälfte. 1245 bestätigt Konrad gen. Setzepfand von Trohe Kloster Arnsburg den Besitz 1 Hufe zu Kolnhausen, die Arnsburg durch Tausch von der Kapelle in G., die ihm (Konrad) teilweise gehört, erworben hat, und bestätigt das in der Form, daß das Kloster von seinem Hof Kolnhausen für die Dienste, welche den Herren von Münzenberg von der Hufe zu leisten sind, sorgt. Außerdem verzichtet Konrad Setzepfend auf seine Ansprüche auf die Mühlstatt in Kolnhausen und 2 Morgen Land ebd. (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 5, 8, 43). 1252 schenkt der Wetzlarer Scholasticus Magister Rudolf Güter zu Wickstadt, Kolnhausen, Albach, Hofgüll und Langgöns dem Kloster Arnsburg, wovon Arnsburg dem von Rudolf an der Walpurgiskapelle Wetzlar eingesetzten Priester Siegfried und dessen Nachfolgern eine jährl. Gülte auszuzahlen hat (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1 Nr. 60).Falkenstein, Herren 1282 stimmt Werner von Falkenstein dem Verkauf einer Wiese bei Kolnhausen an Kloster Arnsburg zu (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 191 f.).- 1386 verkauft Heinrich von Muschenheim Philipp von Falkenstein eine Wiese zu Kolnhausen (Löffler, Herren von Falkenstein Bd. 2 Nr. 1604). 1401 befreien die Falkensteiner Kloster Arnsburg von Abgaben zu Kolnhausen (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 1133).
Riedesel, Herren 1443 bekennt Kraft Riedesel, daß er die 15 Achtel Korngülte, die ihm jährlich aus dem Arnsburger Hof zu Kolnhausen zustehen, nunmehr von Hermann von Muschenheim erhalten soll, und verzichtet deshalb darauf. 1451 verkauft Kloster Arnsburg Frank d. Ä. von Kronberg für 1000 fl. eine jährl. Gülte von 46 Maltern Korn aus einem Haus zu Lich; als Pfand wird der Hof zu Kolnhausen bei Lich gesetzt (Solmser Urkunden 2 Nr. 1276 f.).Grünberg, Antoniterkloster 1505 erwerben die Antoniter zu Grünberg u.a. 1 1/2 Morgen an dem Bunerweg an Kolnhausen (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 751).Solms, Grafen 1549 und 1556 sind Gefälle zu Bergheim bei Grüningen, Hörgern, Kolnhausen, Birklar solmsisches Mannlehen der von Muschenheim (Solmser Urkunden 3 Nr. 2910).
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Pfarrzugehörigkeit
1321 und später gehört Kolnhausen zum Kirchspiel Lich (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 539)
Nachweise
Literatur
- Schäfer, Herren von Eppstein, S. 439 Anm. 449 mit Literatur zum Ortsadel
- Kuczera, Wirtschaftsverfassung des Klosters Arnsburg, S. 126-130
- Kleinfeldt, Kirchenorganisation, S. 24
Siehe auch
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Orte
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kolnhausen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10362_kolnhausen> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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