Hattenrod

Die Lage von Hattenrod im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
8 km südwestlich von Grünberg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß, das sich weitgehend isohypsenparallel entlang eines nach Südosten auslaufenden Hanges erstreckt. Kirche in erhöhter Lage am Nordrand auf einer Geländekante
Ersterwähnung
1226
Historische Namensformen
- Hattenroht, de (1226) [Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 2, S. 4, Nr. 7 = Gudenus, Sylloge S. 588f Nr. 11]
- Hattinrode, de (1237) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1348]
- Haddenrode, de (1238) [Kopiar Kaminsky, Münzenberg, S. 75f = Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 1278]
- Hatteroth, de (1239) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1349]
- Hatthenroth, in (1248/1249) [Baur, Güterverzeichnis Mainz, S. 564]
- Hatterode, de (1257) [Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch, S. 182 Nr. 156]
- Attenrode, de (1277) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 1, Nr. 330]
- Hattenrode, in (1285) [Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3, Nr. 1365]
- Hattenroide, in villa (1311) [Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen), Nr. 461]
Bezeichnung der Siedlung
- villa 1311
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
Älteste Gemarkungskarte
1914
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3489409, 5604449
UTM: 32 U 489339 5602647
WGS84: 50.575641° N, 8.849434° O
Statistik
Ortskennziffer
531016040
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1657, davon 844 Acker, 277 Wiesen, 467 Wald
- 1961 (Hektar): 418, davon 91 Wald
Einwohnerstatistik
- 1834: 470 Einwohner
- 1885: 373 Einwohner
- 1925: 436 Einwohner
- 1939: 433 Einwohner
- 1950: 648 Einwohner
- 1961: 544 Einwohner
- 1830: 418 evangelische, 1 römisch-katholischer Einwohner
- 1961: 466 evangelische, 75 römisch-katholische Einwohner
- 1961 (Erwerbspers.): 114 Land- und Forstwirtsch., 109 Prod. Gewerbe, 26 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 26 Dienstleistung(en) und Sonstige
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1548: Amt Lich
- 1787: Grafschaft Solms-Hohensolms-Lich (Anteil an der Herrschaft Münzenberg), Amt Lich
- 1806: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Lich (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
- 1822: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Hungen
- 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
1.10.1954: Umgemeindung des Wohnplatzes Flugplatz (159 Einw.) nach der Gemeinde Ettingshausen Am 31.12.1970 Eingliederung nach Reiskirchen
Gericht
- 1822: Landgericht, seit 1879: Amtsgericht Lich
- 1934: Amtsgericht Gießen
Herrschaft
- 1495 verkaufen die Holzapfel von Vetzberg den Grünberger Antonitern ihren Teil an der Gerechtigkeit des Dorfes Hattenrod (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 663). 1526/27 erwirbt Graf Philipp von Solms von den von Bellersheim, Rau und Holzapfel Hattenrod (Solmser Urkunden 3 Nr. 2609 f., 2636)
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Wirberg, Kloster 1289 besitzt Kloster Wirberg aus der Schenkung Heinrichs von Seligenstadt Güter zu Hattenrod (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 982). 1311 verzichtet Dietrich, Sohn des Ingebrand von Hattenrod auf das Gut gegenüber der Linde im Dorf Hattenrod, das beide bisher vom Kloster Wirberg in Besitz hatten. 1324 bekundet Petrissa, Witwe des Ritters Ingebrand von Hattenrod, daß Kloster Wirberg ihr 2 Güter im Dorf Hattenrod zu Landsiedelrecht geliehen hat (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 1008, 1027).Arnsburg, Kloster 1293 verkauft Siegfried, Sohn des Ritters Werner von Hattenrod, Kloster Arnsburg 2 Höfe in Hattenrod (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 252). 1295 schenkt Ritter Eberhardt von Heuchelheim seine Güter zu Hattenrod Kloster Arnsburg (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 206). 1317 schenkt der frühere Friedberger Bürger und jetzige Arnsburger Priester Anelus de Sassin seine Güter in Hattenrod Kloster Arnsburg (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 475).-Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift Zelle Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).Mainz, Stift St. Johann Mitte 14. Jahrhundert hat das Stift St. Johann zu Mainz Einkünfte von 7 Schilling, 1 Gans und 1 Huhn zu Hattenrod (Böckmann, St. Johannes Baptista, Anhang, S. 70).Grünberg, Antoniterkloster Heinrich von Weitershausen Rau von Holzhausen 1459 verkaufen Heinrich von Weitershausen und Frau, 1491 Johann von Storndorf und Frau, 1498 Kaspar von Trohe, 1502 Johann von Storndorf und Wilhelm von Weitershausen ihren erblichen Anteil an der mainzischen Pfandschaft an die Antoniter zu Grünberg (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 427, 611, 700, 739). 1420 vermacht Ritter Gerand Rau von Holzhausen den Grünberger Antonitern seinen freien Hof zu Hattenrod. 1489 verkauft Kloster Arnsburg seinen Besitz (8 Beständer) in Hattenrod den Antonitern (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 31). 1495 verkauft Adolf Rau von Holzhausen den Antonitern eine Gülte aus seinem Hof zu Hattenrod. 1491 bezieht Kloster Grünberg Einkünfte von 7 Beständern in Hattenrod (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 333, 641, 661).Solms, Grafen 1526 kauft Graf Philipp von Solms von Ludwig Holzapfel von Vetzberg und Philipp Grorod, 1527 von den Rau von Holzhausen Anteile an Hattenrod. Bereits zuvor hatten die Antoniter von Grünberg Graf Philipp ihre Einkünfte in Hattenrod verkauft (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 844).
Zehntverhältnisse
Ortsadel
1293
Kirche und Religion
Ortskirchen
- Pleban 1294 (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 987).
Pfarrzugehörigkeit
Wohl seit 1526/27 zur solms. Pfarrei Ettingshausen gehörig. 17. Jahrhundert: Filiale von Ettingshausen. Seit 1947(?) Kirchengemde der Pfarrei Ettingshausen.
Bekenntniswechsel
Einführung der Reformation vermutlich um 1560.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Winnerod
Kultur
Schulen
1910 einklassige Volksschule, Schulhaus von 1902
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles)
Nachweise
Literatur
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hattenrod, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10317_hattenrod> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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