Allertshausen

Die Lage von Allertshausen im Orthofoto
Siedlung
Ortstyp
Dorf
Lagebezug
11 km nordwestlich von Grünberg
Lage und Verkehrslage
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß, das sich annährend isohypsenparallel am Südhang eines südöstlich des Ortes endenden Seitentals der Lumda erstreckt. Kirche in erhöhter Lage am Nordwestrand. - Straßenverbindung nach Allendorf, Londorf und Beuern
Ersterwähnung
1232
Siedlungsentwicklung
Der Hinweis auf einen schon 1220 existierenden befestigten Burgmannensitz läßt sich nicht belegen. Ältere, nicht mehr erhaltene Kirche am Fuß des Berges urspr. am Westrand, heute in zentraler Lage; die 1905/6 errichtete Kirche auf dem Kamm.
Vorbemerkung Historische Namensformen
Der Beleg zu 802/817 ist nach Reichardt, Siedlungsnamen, S. 21-22, nicht mit diesem Allertshausen zu identifizieren.
Historische Namensformen
- Alstratahusun, in villa (802/817) [2. Hälfte XII Jh., Codex Eberhardi 1 I S. 272 = Dronke, Traditiones Capitulum 6 Nr. 70]
- Alhardeshusin, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 199-200 und 251]
- Alardeshusen, de (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 199-200 und 251]
- Alharteshusen, in (vor 1282/83) [Anf. XIV Wagner, Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse, S. 110f. Nr. 333]
- Ellartshusin, in villa dicta (1311) [Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1, Nr. 216]
- Alertzhusen, in (1489/91) [Universitätsbibliothek Gießen HS 457 m, Nr. 2 fol. 28r]
Bezeichnung der Siedlung
- villa 802/817, 1311
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung
- Wüstung Ammenhausen
Burgen und Befestigungen
- Der Hinweis auf einen schon 1220 existierenden befestigten Burgmannensitz läßt sich nicht belegen. Ältere, nicht mehr erhaltene Kirche am Fuß des Berges urspr. am Westrand, heute in zentraler Lage; die 1905/6 errichtete Kirche auf dem Kamm.
Älteste Gemarkungskarte
1832
Koordinaten
Gauß-Krüger: 3489438, 5613601
UTM: 32 U 489368 5611795
WGS84: 50.657913° N, 8.849582° O
Statistik
Ortskennziffer
531015010
Flächennutzungsstatistik
- 1854 (Morgen): 1855, davon 800 Acker, 238 Wiesen, 669 Wald
- 1961 (Hektar): 464, davon 177 Wald
Einwohnerstatistik
- 1577: 21 Hausgesäße
- 1669: 58 Seelen
- 1742: 1 Geistl./Beamter, 23 Untert., 5 Junge Mannschaften, keine Beis./Juden
- 1804: 189 Einwohner
- 1830: 234 evangelische Einwohner
- 1895: 267 evangelische Einwohner
- 1961: 454 evangelisch, 18 römisch-katholisch Einwohner - (Erwerbspers.): 93 Land- und Forstwirtsch., 107 Prod. Gewerbe, 28 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 22 Dienstleistung(en) und Sonst
Diagramme
Verfassung
Verwaltungsbezirk
- 1500: Amt und Stadtgericht Allendorf/Lumda
- 1577: Gericht Londorf
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Amt Allendorf an der Lumda, Gericht Londorf
- 1821: Landratsbezirk
- 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
- 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
- 1874: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
- 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen
Altkreis
Gießen
Gemeindeentwicklung
1971: Eingliederung nach Rabenau
Gericht
- 1822: Landgericht Grünberg, seit 1879: Amtsgericht Gießen, seit 1912: Amtsgericht Grünberg
Besitz
Grundherrschaft und Grundbesitzer
Grünberg, Antoniterkloster 1311/12 verkaufen der Grünberger Bürger Heinrich von Londorf und seine Angehörigen ihre Güter zu Allertshausen und Allendorf an die Antoniter in Grünberg (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 216)
Zehntverhältnisse
Kirche und Religion
Ortskirchen
- 1232: plebanus
- Romanischer Kirchenbau 1706 als Friedhofskapelle umfunktioniert.
Pfarrzugehörigkeit
1577: bei Londorf eingepfarrt. 1900: Filiale von Londorf
Bekenntniswechsel
Da Filial von Londorf, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Londorfer Pfarrer Dietrich Stingel um 1542.
Kirchliche Mittelbehörden
15. Jahrhundert: Sendbezirk Londorf
Kultur
Schulen
1808 eigene Schule; seit 1865 Schulhaus in ehemaligem Bauernhaus, Anbau 1901
1910 einklassige Volksschule
Nachweise
Literatur
- Kunstdenkmäler Gießen 1, S. 18-19
- Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 383
- 1865 Schulhaus mit Anbau von 1905, S. 124
Siehe auch
Weitere Angebote in LAGIS
Orte
Personen
Quellen und Materialien
Nachnutzung
Rechtehinweise
Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Allertshausen, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10191_allertshausen> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10191