Allendorf a.d. Lahn

Dorf · 161 m über NN  
Gemarkung
Allendorf
Gemeinde
Gießen
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

6 km südwestlich von Gießen

Lage und Verkehrslage

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß und lockerer Gehöftanordnung in Talmündungslage des Kleebaches. Kirche am Nordwesten-Ausgang des Dorfes. Moderne Siedlungsentwicklung nach Norden und Nordosten.
Straßenverbindung an die B 49 sowie nach Kleinlinden und Lützellinden

Ersterwähnung

774

Weitere Namen

Allendorf/Lahn

Historische Namensformen

Bezeichnung der Siedlung

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung

Älteste Gemarkungskarte

ca. 1750

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3472784, 5601707
UTM: 32 U 472720 5599906
WGS84: 50.550453° N, 8.614941° O

Statistik

Ortskennziffer

531005100

Flächennutzungsstatistik

  • 1854 (Morgen): 1556, davon 1238 Acker, 179 Wiesen, 57 Wald
  • 1961 (Hektar): 390, davon 19 Wald

Einwohnerstatistik

  • 1629: 152 Bürger, 35 Witwen, 34 Vormundsch
  • 1577: 26 Hausgesäße
  • 1630: 5 zweispänn., 9 einspänn. Ackerl., 15 Einläufige, 3 Witwen, 6 Vormundsch
  • 1677: 29 Hausgesäße, davon 1 freier
  • 1742: 1 Geistl./Beamter, 59 Untert., 15 Junge Mannschaften
  • 1804: 310 Einwohner
  • 1834: 357 Einwohner
  • 1885: 549 Einwohner
  • 1925: 869 Einwohner
  • 1939: 876 Einwohner
  • 1950: 1238 Einwohner
  • 1961: 1227 Einwohner
  • 1830: 341 evangelische Einwohner
  • 1895: 642 evangelische Einwohner
  • 1961: 1013 evangelische, 202 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 128 Land- und Forstwirtsch., 305 Prod. Gewerbe, 101 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 93 Dienstleistung(en) und Sonstige

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • 810: Lahngau
  • 1460/70 und später: Gericht Hüttenberg, das 1502 und später dem Amt Gießen eingegliedert ist
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (Anteil am Fürstentum Oberhessen), Amt Hüttenberg
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Hüttenberg
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Gießen
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen,
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen,
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Gießen

Altkreis

Gießen

Gemeindeentwicklung

Mit Wirkung vom 01.10.1971 nach Gießen eingemeindet

Gericht

Herrschaft

  • 1703 wurde durch einen Vertrag mit dem Grafen von Nassau-Saarbrücken die bis dahin bestehende Gemeinschaft des Hüttenbergs aufgehoben, so dass u.a. Allendorf allein der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt verblieb.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • Lorsch, KlosterZwischen 774 und 860 erhält Kloster Lorsch fünf Privatschenkungen in Allendorf (Codex Laureshamensis III Nr. 3144 = 3730a, 3635).
  • Fulda, Kloster780/802 schenkt Engeltrût dem Kloster Fulda ihre Güter in Allendorf und (Wüstung) Walsdorf bei Dutenhofen (Reichardt, Siedlungsnamen, S. 21 bezieht den Beleg fälschlich auf Allendorf/Lumda).
  • Wetzlar, Marienstift1301 verkaufen die von Allendorf ihren Hof ebd. und 3 zugehörige Hufen mit Einkünften, wovon ein Teil dem Wetzlarer Kanonicus Heidenreich von Dernbach ....1302 verkauft Heinrich von Allendorf gen. de Werene dem Marienstift Wetzlar eine Korngülte von seinen Gütern zu Allendorf. 1480 erwirbt Stift Wetzlar eine Gülte aus der Walkmühle und eine Korngülte zu Allendorf im Hüttenberg (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 3 Nr. 1070).
  • Thron, Kloster1318 verkauft Eberhard, Sohn des verstorbenen Wetzlarer Schöffen Conrad de Kazenfurt Kloster Thron Einkünfte von seinen Gütern in Allendorf (Urkundenbuch der Stadt Wetzlar 1 Nr. 514, 528, 929).
  • Patershausen, Kloster Altenberg, Kloster1314 verzichtet Kloster Patershausen zugunsten von Kloster Altenberg auf Güter zu Allendorf, die dieses erworben hat. Im gleichen Jahr verzichten die Erben der verstorbenen Irmentrud aus Wetzlar auf ihre Rechte an Güter zu Allendorf, die das Kloster für 32 Mark gekauft hat. 1347 verpachtet Altenberg eine Hufe zu Allendorf zu Landsiedelrecht (Baur, Hessische Urkunden 1 (Starkenburg und Oberhessen) Nr. 1347).
  • Schiffenberg, Augustinerchorfrauenstift Zelle1317 verkauft Albrecht von Dudenhofen den Nonnen zu Schiffenberg eine Korngülte von 2 1/2 Malter zu Allendorf (Wyss, Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei 3 Nr. 1436). Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über weitere Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).

Zehntverhältnisse

1257 tauscht Eberhard von Merlau mit Widekind von Merenberg die Vogtei in Bessingen und Hausen gegen den Zehnten in Selters, Megerheim und Allendorf (Lahn).

Ortsadel

1301

Kirche und Religion

Ortskirchen

Pfarrzugehörigkeit

1568: Filiale von Großen-Linden (bis 1593), dann Filiale von Heuchelheim (bis 1602), von Dutenhofen (bis 1627), von Lützellinden (bis 1703). Seit 1703 Pfarrei (Pfarrer wohnt in Großen-Linden).

Patronat

Im 16./17. Jahrhundert zwischen Hessen und Nassau strittig

Bekenntniswechsel

Da Filial von Großen-Linden, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Großen-Lindener Pfarrer Tobias Schrautenbach ab 1527.

Kirchliche Mittelbehörden

15. Jahrhundert: Sendbezirk Großen-Linden

Kultur

Schulen

1910 Volksschule mit zwei Klassen, zwei Schulhäuser von 1884 und 1908

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Allendorf a.d. Lahn, Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10189_allendorf-a-d-lahn> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10189