Alt-Hattendorf

Dorf · 264 m über NN  
Gemarkung
Hattendorf
Gemeinde
Alsfeld
Landkreis
Vogelsbergkreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
AEC416D7-3050-4A60-B27E-A826B70B90DD

Siedlung

Ortstyp

Dorf

Lagebezug

5,5 km nordöstlich von Alsfeld

Lage und Verkehrslage

Siedlungskomplex mit regellosem Grundriss auf dem rechten Berfaufer am Fuße des Wehmelsberges; von Norden einmündend ein Seitentälchen. Am Nordrand des Ortskerns Kirche in erhöhter Lage. Hangaufwärts anschließend moderne Bebauung.
Straße Immichenhain - Eudorf (Altkreis Alsfeld) im Zuge einer alten Amtsverbindung Alsfeld - Neukirchen, etwa in Ortsmitte gekreuzt von der Straße von Elbenrod (Altkreis Alsfeld), die ca. 2 km westlich von Hattendorf auf die Bundesstraße 254 trifft.

Ersterwähnung

1248

Siedlungsentwicklung

1928 erfolgt die Eingemeindung von Teilen der aufgelösten Gutsbezirke Domäne Immichenhain und Forst Immichenhain.

Historische Namensformen

  • Hatthendorf (1248) [Staatsarchiv Marburg A II Kloster Immichenhain]
  • Hahtendorf (1295)
  • Hattindorf (1340)
  • Hattendorf unterseits (1745)
  • Althattendorf (1780)

Älteste Gemarkungskarte

1714/15

Koordinaten

Gauß-Krüger: 3521956, 5628743
UTM: 32 U 521873 5626931
WGS84: 50.793712° N, 9.310342° O

Statistik

Ortskennziffer

53500110008

Flächennutzungsstatistik

  • 1838 (Kasseler Acker): 950 stellbares Land, 296 Wiesen, 32 Gärten, 4 Triesche.
  • 1885 (Hektar): 526, davon 309 Acker (= 58.75 %), 78 Wiesen (= 14.83 %), 100 Holzungen (= 19.01 %)

Einwohnerstatistik

  • 1502: 6 Männer
  • 1585: 22 Hausgesesse.
  • 1639: 10 Männer, 3 Witwen
  • 1681: 16 Hausgesesse, 1 Ausschuss, 1 Junggeselle.
  • 1777: 2 Schmiede, 1 Wagner, 4 Schneider, 1 Leineweber, 1 Maurer, 1 Branntweinbrenner, 1 Müller, 1 Lohnschäfer, 1 Tagelöhnerin.
  • 1777: 24 Wohnhäuser mit 172 Einwohnern.
  • 1838 (Familien): 20 Ackerbau, 4 Gewerbe, 17 Tagelohnen.
  • 1861: 309 evangelisch-reformierte Einwohner.
  • 1885: 291, davon 291 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch

Diagramme

Verfassung

Verwaltungsbezirk

  • Bis zur Bildung des Gerichts Neukirchen (vor 1360/67) ist Hattendorf Zubehör des Gerichts auf den Wasen (Amt Ziegenhain).
  • 1360/67 und später: Gericht (Amt) Neukirchen
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Neukirchen
  • 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Neukirchen
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Neukirchen
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Vogelsbergkreis

Altkreis

Ziegenhain

Gemeindeentwicklung

Am 01.10.1937 werden die bisher selbständigen Gemeinden Alt-Hattendorf und Neu-Hattendorf zur Gemeinde Hattendorf zusammengeschlossen.

Gericht

  • 1822: Justizamt Neukirchen.
  • Seit 1867: Amtsgericht Neukirchen.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer

  • 1340 überträgt Heinrich von Liederbach Kloster Immichenhain seine Einkünfte aus der Kloster-Mühle in Hattendorf, die er vom Kloster gekauft hatte.
  • 1360/67 hat Immichenhain Einkünfte von 8 Beständern und aus der Mühle zu Hattendorf.
  • 1417 verkauft Kloster Immichenhain einen Teil seiner Wiese und seines Hofes, genannt in der Kranichaue, an den Alsfelder Schöffen Heinrich Hammershaus.
  • 1569 haben Johann Feigens Erben einen dienstfreien Hof zu Hattendorf und die Mühle zu Hattendorf.

Zehntverhältnisse

1345 übereignen die Grafen von Ziegenhain Kloster Immichenhain den Zehnten zu Hattendorf. 1471 ist der Zehnte der von Ehringshausen an Kloster Immichenhain versetzt, später aber offenbar wieder eingelöst (vgl. Neu-Hattendorf zu 1574).

Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit

1498 und 1569: nach Immichenhain eingepfarrt,
seit Mitte 17. Jahrhundert: Filiale von Immichenhain.

Kultur

Schulen

1910 einklassige Volksschule

Wirtschaft

Mühlen

1340 überträgt Heinrich von Liederbach Kloster Immichenhain seine Einkünfte aus der Kloster-Mühle in Hattendorf, die er vom Kloster gekauft hatte.
1360/67 hat Immichenhain Einkünfte von 8 Beständern und aus der Mühle zu Hattendorf.
1569 haben Johann Feigens Erben einen dienstfreien Hof zu Hattendorf und die Mühle zu Hattendorf.

Nachweise

Literatur

Siehe auch

Nachnutzung

Rechtehinweise

Metadaten: Hessisches Institut für Landesgeschichte, CC BY-SA 4.0
Abbildungen: siehe Angaben beim jeweiligen Digitalisat

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Alt-Hattendorf, Vogelsbergkreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://lagis.hessen.de/de/orte/historisches-ortslexikon/alle-eintraege/10077_alt-hattendorf> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/ol/10077