Beune-Sadel: auf der Baunsadel
Beleg
Standard-Flurname
Beune-Sadel
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1755
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 179, Nr. 206.
Weitere Belege
- 1752/1753: auf der Bäunsadel [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 179, Nr. 206., fol. 294 - 1778: an Bäunges Sattel [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 179, Nr. 206., fol. 323'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Beune
Zu ahd. biunta ‚eingezäuntes Grundstück‘, mhd. biunte, biunde, biunt st.w.F. ‚freies, besonderem Anbau vorbehaltenes und eingehegtes Grundstück, Gehege‘. Es bezeichnet ursprünglich aus der Allmende herausgenommenes, gehegtes Sonderland, das vornehmlich dem Anbau von Sonderkulturen wie Flachs, Rüben u.ä. vorbehalten war. Die heutigen FlN beziehen sich auf geschlossenes Ackerland und auf Grundstücke, die meist in Ortsnähe auf gutem Boden liegen.
Sadel
Die FlN haben unterschiedliche Bedeutungen. Zumeist gehen sie auf das veraltete Ackermaß mhd. sâtel, sâtele st. M.N. ‚Saatel, ein bestimmtes Ackermaß‘ zurück, das mundartlich lenisiert sadel lautet. Es kann auch ‚länglicher Ackerstreif‘ bedeuten (vgl. Lang-Sadel). Wenn nicht schon von vornherein die entsprechende Form namengebend gewesen ist, wurden manche der Namen später an Sattel, mhd. satel st. M., mhd. auch sadel, angelehnt. Der Beleg in Langgöns bi der sedelin geht vermutlich zurück auf mhd. sedel, sedile st. sw. M.N. ‚Sitz, Landwohnsitz‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Beune
Zu ahd. biunta ‚eingezäuntes Grundstück‘, mhd. biunte, biunde, biunt st. sw. F. ‚freies, besonderem Anbau vorbehaltenes und eingehegtes Grundstück, Gehege‘. Es bezeichnet ursprünglich aus der Allmende herausgenommenes, gehegtes Sonderland, das vornehmlich dem Anbau von Sonderkulturen wie Flachs, Rüben u. ä. vorbehalten war. Die heutigen FlN beziehen sich auf geschlossenes Ackerland und auf Grundstücke, die meist in Ortsnähe auf gutem Boden liegen. Eine alte Adjektivableitung beunigt mit dem Suffix ahd. -eht/-oht steht daneben in Klein-Krotzenburg. Der diphthongierten Standardform Beune, Beunde und der entrundeten Hauptvariante Bein, Beine stehen zahlreiche weitere lautliche Varianten wie Bunde, Büne, selten Baune gegenüber. Häufigere und lautlich etwas weiter entfernt stehende Varianten Binn und Benn, Benge und Binge sowie Binde werden gesondert aufgeführt.
Hessischer Flurnamenatlas
Beune
Karte 15
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Beune-Sadel: auf der Baunsadel (Seilhofen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/99287_auf-der-baunsadel> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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