Weiß-Hans-Gut: im Weißhanße guth
Beleg
Standard-Flurname
Weiß-Hans-Gut
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1807
Quelle
Fürstliches Archiv Büdingen, Ackerbücher, Weilers, 1807.
Weitere Belege
- WEISHANSEGUT
- 1760/1770: Im Weiß hanße Guth
Fürstliches Archiv Büdingen, Ackerbücher, Wittgenborn (um 1760-1770)., pag. 165
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Gut
Zu ahd. mhd. guot ‚gut‘. Das Adjektiv bezieht sich auf die gute Qualität der benannten Objekte. Die Verbindung Gute Leute, auch Gutmann, bezeichnet euphemistisch Aussätzige und Leprakranke, die wegen der Ansteckungsgefahr in Siechenhäusern außerhalb der Ortschaften untergebracht waren.
Häns
Zum FamN Hens u.ä.
Hans
BesitzerN zum PN Hans, Kurzform von Johannes. - Der FlN in Vetzberg kann -nach der mündlichen Form- im BT auch aus Hund (s.d.) umgedeutet sein.
Weiß
Zu ahd. mhd. wîz ‚weiß, glänzend‘. Namengebend war die weiße oder hell glänzende Oberfläche der Flurstücke bzw. der charakteristischen Steine, Feldkreuze oder Bäume. Als Weiße Erde oder Weissand wurden weißer Ton, sowie kalk- oder mergelhaltige Erde oder der Kalk selbst bezeichnet. Von Menschen aufgestellte weiße Steine dienten zur Kennzeichnung von Grenzen. Die nach der Farbe benannte Weißburg war eine Burg bei Trohe; , die Weißenburg in Garbenteich bezog sich auf eine Schlemmkreide- und Kalidüngerfabrik. Gelegentlich ist allerdings nicht zu entscheiden, ob das Appellativ oder der FamN Weiß vorliegt. Schwierig ist in Einzelfällen, so in Kombination mit dem GT -acker, auch die Trennung von Weiß- und Weizen-Namen, da mit Weizen- (s.d.) auch die Variante Weiß(en)- konkurriert.
Südhessisches Flurnamenbuch
Gut
Zu ahd. mhd. guot ‚gut‘. Das Adjektiv bezieht sich auf die gute Qualität der benannten Objekte. In Wald-Erlenbach liegt eher der FamN Gutschneider vor. Als GT bezieht sich Gut durchweg auf Besitz: mhd. guot st. N. ‚Gut, Vermögen, Besitz‘.
Hans
BesitzerN zum PN Hans, Kurzform von Johannes, mit der Nebenform Hannes und den Verkleinerungsformen Hansel und Hänsel. In Waschenbach kann auch der (ebenfalls aus Johannes abgeleitete) FamN Hanz vorliegen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Weiß-Hans-Gut: im Weißhanße guth (Weilers)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/9341_im-weisshansse-guth> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/9341