Moor-Heide: an der Muhr Heid
Beleg
Standard-Flurname
Moor-Heide
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1786
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 248/1, Nr. 66.
Weitere Belege
- AN DER MOORHEIDE
- 1772: an der Muher heyd [Acker]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 248/1, Nr. 66., fol. 7
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Heide
Entweder zu ahd. heida, mhd. heide st. F. ‚Heide, unbebautes, unfruchtbares Land; Heidekraut‘ oder zu ahd. heidan, mhd. heiden st. M. ‚Heide, Ungetaufter‘. Die Mehrzahl der FlN bezieht sich auf landwirtschaftlich nicht genutzte, mit Heidekraut und Buschwerk bewachsene Flächen. Heide i. S. v. ‚Ungetaufter‘, auch ‚Sinti, Roma‘ findet sich mit Sicherheit nur in Heidekönig, der Benennung eines Hügelgrabs (Wagner), in Heidebackhaus und Heidenstock in Langgöns.
Moor
Nhd. Moor ist im 17. Jahrhundert in der aus niederdt. môr hervorgegangenen Lautform in die Hochsprache eingegangen. Ahd. mhd. muor st. N. ‚Moor, Sumpfland, Morast‘ ist dagegen untergegangen. Es ist daher nicht sicher, ob die Belege wirklich zu Moor gehören. Eher wohl lassen sie sich anschließen an ein ähnlich lautendes Appellativ rhein. mur, mor ‚Schlamm, dickflüssiger Bodensatz‘, das vielleicht verwandt ist mit nhd. mur ‚Schuttmasse‘. Vermengung mit dem FamN Mohr (s.d.) ist leicht möglich.
Südhessisches Flurnamenbuch
Heide
Entweder zu ahd. heida, mhd. heide st. F. ‚Heide, unbebautes, unfruchtbares Land; Heidekraut‘ oder zu ahd. heidan, mhd. heiden st. M. ‚Heide, Ungetaufter‘. Die Mehrzahl der FlN bezieht sich auf landwirtschaftlich nicht genutzte, mit Heidekraut und Buschwerk bewachsene Flächen. Die Namenvariante Heides (Ober-Scharbach, Ueberau) deutet auf einen Ort, wo Heidekraut wächst. Einzelne Namen stehen mit Heide ‚Nichtchrist‘ in Verbindung, meist als Hinweis auf vor- und frühgeschichtliche Fundstellen (Hügelgräber, römische Straßen- und Mauerreste, Steinbrüche usw.). So liegt der mehrfach belegte FlN Heidenstock an Römerstraßen
Moor
Nhd. Moor ist im 17. Jh. in der aus niederdt. môr hervorgegangenen Lautform in die Hochsprache eingegangen. Ahd. mhd. muor st. N. ‚Moor, Sumpfland, Morast‘ ist dagegen untergegangen. Es ist daher nicht sicher, ob besonders die historischen Belege wirklich zu Moor gehören. Eher wohl lassen sie sich anschließen an ein ähnlich lautendes Appellativ rhein. mur, mor ‚Schlamm, dickflüssiger Bodensatz‘, das vielleicht verwandt ist mit nhd. Mure ‚Schuttmasse‘. Der historische Beleg aus Ober-Mossau bezieht sich auf eine Anhöhe zwischen Rehbach und Bockenrod; Moresberg (Ober-Sensbach) und Morestal (Beerfelden) sind benachbart
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Moor-Heide: an der Muhr Heid (Kleinrechtenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/82068_an-der-muhr-heid> (aufgerufen am 26.11.2025)
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