Kies-Hecke: vor der Kißheck

Historischer Beleg aus Hirschberg  
Gemeinde
Herborn
Landkreis
Lahn-Dill-Kreis
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Kies-Hecke

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1788

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 179, Nr. 186.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Kies

Zu mhd. kis st. M.N. ‚Kies; Erz, Eisenerz‘. Bereits früher bezeugt ist die Ableitung ahd. kisil. Die Namen kennzeichnen die Bodenbeschaffenheit. Dabei wird meist, so in Verbindung mit GT wie -grube oder -kaute, auf den Abbau von Kiesvorkommen verwiesen. Der als Kies bezeichnete steinige Sand oder Quarzkleinschlag wurde z.B. zum Wegebau verwendet. Zahlreiche Belege weisen Senkung /i/ > /e/ auf sowie unorganisches /t/.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.

Kies

Zu mhd. kis st. M. N. ‚Kies; Erz, Eisenerz‘. Bereits früher bezeugt ist die Ableitung ahd. kisil. Die Namen kennzeichnen die Bodenbeschaffenheit. Dabei wird meist, so in Verbindung mit GT wie -grube oder -kaute, auf den Abbau von Kiesvorkommen verwiesen. Der als Kies bezeichnete steinige Sand oder Quarzkleinschlag wurde z. B. zum Wegebau verwendet. Vereinzelt können jedoch die unter Käs (s. d.) behandelten Appellative gallorom. *cassinus ‚Eiche‘ oder auch mhd. kes st. N. ‚fester, glatter Boden‘ zu Grunde liegen. Als einziger südhess. Beleg (Webern 1589) enthält kist ein unorganisches -t.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Kies-Hecke: vor der Kißheck (Hirschberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/78732_vor-der-kissheck> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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