Becker-Krebe: Auf dem Bäckersgräbchen
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Becker
Die Belege gehören zur Berufsbezeichnung Bäcker ahd. beckeri, mhd. becker st. M. oder zu dem daraus entstanden FamN Bäcker, Becker; wegen des Flexions-/s/ wohl meist zum FamN. Der Übergang wird beim FlN Beckerhansen in Mainzlar urkundlich fassbar: 1660 Hanß Vogel, genannt Beckerhans.
Krebe
Zu mhd. krebe sw. M. ‚Korb‘, eigentlich ‚geflochtener Korb‘. Kreben waren eingezäunte Weideplätze für Vieh, insbesondere für Schweine. Sie gehörten zum Sonderland der Gemarkung. - Die Belege sind allerdings von Gräben ‚Gräben‘ (s.d.), vielleicht auch von mhd. grêve, grêbe, der mitteldt. Form von mhd. grâve ‚königlicher Gerichtsvorsitzender, Graf‘, oft nicht klar zu trennen, besonders wenn sie als BT vorkommen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Krebe
Zu mhd. krebe sw. M. ‚Korb‘, eigentlich ‚geflochtener Korb‘. Kreben waren eingezäunte Weideplätze für Vieh, insbesondere für Schweine. Sie gehörten zum Sonderland der Gemarkung, das individuell genutzt werden konnte. Die Belege sind allerdings von den Graben-, Gräben- und wohl auch den Greffe- und Krähen-Namen oft nicht zu trennen, besonders wenn sie als BT vorkommen. In Ober-Modau scheint auch ursprünglich Krebe vorgelegen zu haben, der Name für das Wiesengelände wurde schon früh umgedeutet (unter Einfluss von Rebstock).
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Becker-Krebe: Auf dem Bäckersgräbchen (Steinheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/781615_auf-dem-baeckersgraebchen> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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