Erle-Loh: an dem Irrlenlohe
Beleg
Standard-Flurname
Erle-Loh
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1537
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 206/3.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Erle
Zu ahd. erila, elira, mhd. erle sw. F. ‚Erle‘ (Alnus), daneben auch Eller, Ellen. Namengebend war der Bewuchs mit Erlen. Vereinzelt erscheint historisch auch die Variante Irle. Daneben haben sich die Varianten Eller und Else erhalten (s.d.).
Loh
Meist entweder zu ahd. lôh ‚Hain‘, mhd. lôch, -hes st. M.N. ‚Gebüsch, Wald, Gehölz‘ oder zu ahd. mhd. lô st.N., frühnhd. loe ‚Gerberlohe, Eichenrinde‘ (bzw. auch mhd. lô st. M. ‚zur Lohegewinnung angelegtes Gehölz‘). Die Namen beziehen sich entweder allgemein auf lichten Wald, kleine Gehölze und Gebüsch (worauf im Untersuchungsgebiet häufig auch der Name Hain verweist (s.d.)), oder speziell auf junge Eichenbestände, die zur Gewinnung von Gerberlohe genutzt wurden. Eine genaue Trennung der beiden namengebenden Motive ist meist nicht möglich; relativ sicher auf Lohe ‚Gerberrinde‘ weisen vermutlich die Namen Lohwald, Lohmühle, Lohkaute (als Bezeichnungen für Orte, wo Gerberlohe gewonnen, gemahlen oder gelagert wurde). - Häufig sind Belege mit der mittelhessischen Hebung /o:/ > /u/, gelegentlich ist das Genus des FlNs fem.
Südhessisches Flurnamenbuch
Erle
Zu ahd. erila, elira, mhd. erle sw. F. ‚Erle‘ (Alnus), daneben auch Eller, Ellen. Namengebend war der Bewuchs mit Erlen. Vereinzelt (Bauschheim, Bessungen, Heppenheim, Wiebelsbach) erscheint auch die Variante Irle, die jedoch rezent meist durch standardsprachliches Erle ersetzt worden ist. Dagegen haben sich die Varianten Eller und Else besser erhalten und werden daher unter gesonderten Ansätzen aufgeführt. Die zahlreichen Erle-Belege mit Neutrum als Genus sind ebenfalls Kollektiva. Sie deuten auf Erlenbestand.
Loh
Meist entweder zu ahd. lôh ‚Hain‘, mhd. lôch, -hes st. M. N. ‚Gebüsch, Wald, Gehölz‘ oder zu ahd. mhd. lô st. N., fnhd. loe ‚Gerberlohe, Eichenrinde‘ (bzw. auch mhd. lô st. M. ‚zur Lohegewinnung angelegtes Gehölz‘). Die Namen beziehen sich entweder allgemein auf lichten Wald, kleinere Gehölze und Gebüsch (worauf im Untersuchungsgebiet häufig auch der Name Hain verweist, s. d.) oder speziell auf junge Eichenbestände, die zur Gewinnung von Gerberlohe genutzt wurden. Eine genaue Trennung der beiden namengebenden Motive ist meist nicht möglich; relativ sicher auf Lohe ‚Gerberrinde‘ weisen vermutlich die (vergleichsweise häufigen) Namen Lohwald, Lohmühle , Lohehaus (als Bezeichnungen für Orte, wo Gerberlohe gewonnen, gemahlen oder gelagert wurde). Als lautliche Varianten (z. T. mit Umdeutungen verbunden) begegnen Lob- (Bürstadt), Laich- (Heppenheim), Lau- (Lindenfels), Lohn- (Wolfskehlen, Zeppelinheim). Lohr- (Hirschhorn, Nieder-Modau) gehört wahrscheinlich eher zu mhd. lôwer st. M. ‚Gerber‘. Grundsätzlich sind zudem Vermischungen mit Loch ‚tief gelegene Stelle‘ (Braunshardt, Erfelden, Erzhausen, Königstädten, Linnenbach, Ober-Schönmattenwag, Steinb(ODW), Vielbrunn) sowie Lache
Hessischer Flurnamenatlas
Loh
Karte 123
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Erle-Loh: an dem Irrlenlohe (Rabertshausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/778102_an-dem-irrlenlohe> (aufgerufen am 28.11.2025)
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