Else-Driesch: am Meltzen triesch

Historischer Beleg aus Oppenrod  
Gemeinde
Buseck
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Else-Driesch

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1765

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 4, Busecker Tal , Nr. 1.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Driesch

Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M.N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in OrtsN bereits seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *preuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang. Da aus mhd. /ie/ im Untersuchungsgebiet steigender Diphthong /ei/ wird, finden sich häufiger Formen mit /ei/ (oder gerundet /oi/), die mit Dreis (s.d.) zusammenfallen können. Bei älteren Belegen ist deshalb eine klare Scheidung nur möglich, solange die Diphthongierung noch nicht eingetreten war. - Driesch hat in Cleeberg die Sonderbedeutung ‚einschürige Wiesen und Schafweiden‘ (Jäger).

Else

Wohl meist zu mittelniederdt. else ‚Erle‘ (Alnus glutinosa), das als niederdt. Form neben hochdt. Erle steht. Da im hochdt. Sprachgebiet allerdings mit frühnhd. else auch Eberesche, Traubenkirsche und Wermut bezeichnet werden, ist nicht zu entscheiden, welche Pflanze namengebend gewesen ist. In Einzelfällen liegt auch ein PN Else vor, so wohl bei der Elsemühle in Odenhausen und bei den kombinierten PN.

Südhessisches Flurnamenbuch

Driesch

Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M. N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in ON bereits seit dem 8. Jh. bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *þreuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang und ist daher in Südhessen verhältnismäßig selten. An Varianten begegnen - falls die Belege sicher hierher gehören - Drays (zur Variante mhd. treis), Dreit-sand (aus *Traitz-sand1) und Trast (wohl mit unorganischem /t/), sowie Triescher (mit -er-Plural).

Else

Wohl meist zu mittelniederdt. else ‚Erle‘ (Alnus glutinosa), das als niederdt. Form neben hochdt. Erle steht. Da im hochdt. Sprachgebiet allerdings mit fnhd. else auch Eberesche, Traubenkirsche und Wermut bezeichnet werden, ist nicht zu entscheiden, welche Pflanze namengebend gewesen ist. Für die Variante elst in Kleestadt ist von der Bedeutung ‚Erle, Weide‘ auszugehen, in Radheim ist die Kollektivbildung Elsig bezeugt. Nicht sicher zur Pflanzenbezeichnung gehört dagegen der Beleg aus Mörlenbach: In Einzelfällen kann auch ein PN Else, Ilse vorliegen.

Hessischer Flurnamenatlas

Driesch

Karte 32

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Else-Driesch: am Meltzen triesch (Oppenrod)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/777732_am-meltzen-triesch> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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