Heilig-Kreuz-Feld: im Heilgen Kreutz feld
Beleg
Standard-Flurname
Heilig-Kreuz-Feld
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1787
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 4, Ober-Bessingen, Nr. 1.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Feld
Zu ahd. feld, mhd. velt st. N. ‚Feld, Fläche, offenes Land‘. Die Namen haften in der Regel an den zum Ackerbau genutzten Feldern als Ganzes oder an Teilen. Neben Feld begegnet häufig das Diminutiv Feldchen, das aus der Feldwirtschaft ausgenommene Flurstücke bezeichnet.
Heilig
Zu ahd. heilag, hêlag, hêlig, heileg, mhd. heilec, heilic ‚heilig, geweiht‘. Die Namen verweisen auf Flurstücke in kirchlichem oder klösterlichem Besitz und auf Orte, an denen ein Heiligenbild (Heiligenhaus, -stock) steht. Der FlN Heiliges Kreuz kann sich sowohl auf Weg- und Feldkreuze als auch auf Besitztümer eines gleichnamigen Klosters oder Spitals beziehen, wie das für den FlN Heiliger Geist gilt - Der Heilige Stein in Muschenheim benennt eine Dolmenanlage.
Kreuz
Zu ahd. krûzi, krûze, mhd. kriuze, krûze st.N. ‚Kreuz‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. crux. In der FlN-Gebung sind Kreuz-Namen sehr häufig und allgemein verbreitet. Namengebend waren hölzerne oder steinerne Kreuze und Bildstöcke an Wegen und Landstraßen, gelegentlich auch Wegkreuzungen, die aber oft ebenfalls durch Kreuze markiert waren. Da Kreuzwege als unheimlich galten, haben sie Eingang in viele Ortssagen gefunden. Die Wegkreuze waren darüber hinaus in vielen Fällen Sühnekreuze, die als Teil der Wiedergutmachung nach Verbrechen am Tatort oder an gut sichtbarer Stelle errichtet werden mussten. - In Beuern scheint ein sonst ungebräuchlicher Plural auf /-er/ vorzuliegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Feld
Zu ahd. feld, mhd. velt st. N. ‚Feld, Fläche, offenes Land‘. Die Namen haften in der Regel an den zum Ackerbau genutzten Feldern als Ganzes oder an Teilen. Neben Feld begegnet häufig das Diminutiv Feldchen, das aus der Felderwirtschaft ausgenommene Flurstücke bezeichnet.
Heilig
Zu ahd. heilag, hêlag, hêlig, heileg, mhd. heilec, heilic ‚heilig, geweiht‘. Die Namen verweisen auf Flurstücke in kirchlichem oder klösterlichem Besitz und auf Orte, an denen ein Heiligenbild steht. Der häufige FlN Heiliges Kreuz kann sich sowohl auf Weg- und Feldkreuze als auch auf Besitztümer eines gleichnamigen Klosters oder Spitals beziehen; auch Heiliger Geist und Heilige Anna sind Namen von Konventen oder Spitälern, denen die betreffenden Flurstücke gehören. Die FlN Heiliger Nußbaum, Heilige Tanne, Heilige Buche deuten auf Bäume hin, an denen Heiligenbilder befestigt waren. Unklar ist der FlN in Wolfskehlen. Die mundartliche Form helgen, helchen für heiligen ist auch in viele amtliche FlN eingegangen, sodass die Abgrenzung gegen die Diminutive von Halde und Höhle nicht immer deutlich ist, vor allem, wenn der Name als substantiviertes Simplex auftritt.
Kreuz
Zu ahd. krûzi, krûze, mhd. kriuze, krûze st. N. ‚Kreuz‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. crux. In der FlN-Gebung sind Kreuz-Namen sehr häufig und allgemein verbreitet. Namengebend waren hölzerne oder steinerne Kreuze und Bildstöcke an Wegen und Landstraßen, gelegentlich auch Wegkreuzungen, die aber oft ebenfalls durch Kreuze markiert waren. Da Kreuzwege als unheimlich galten, haben sie Eingang in viele Ortssagen gefunden. Die Wegkreuze waren darüber hinaus in vielen Fällen Sühnekreuze, die als Teil der Wiedergutmachung nach Verbrechen am Tatort oder an gut sichtbarer Stelle errichtet werden mussten.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Heilig-Kreuz-Feld: im Heilgen Kreutz feld (Ober-Bessingen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/776647_im-heilgen-kreutz-feld> (aufgerufen am 27.11.2025)
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