Elter-Wiese: die Elhern wieße genant
Beleg
Standard-Flurname
Elter-Wiese
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1570
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, C 1, Nr. 60.
Weitere Belege
- 1452: an der eld(er)n
Staatsarchiv Darmstadt, A 3. - 1570: die Elhern wiese
Staatsarchiv Darmstadt, C 1, Nr. 60., 26 - 1576: die Ellern wiesen genant
Staatsarchiv Darmstadt, C 1, Nr. 60., 71
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Elter
Es kommen zwei verschiedene Deutungen in Betracht: (1.) Zu Altar, ahd. altâri, mhd. altaere, altâre st. M. Altar ist im 8. Jahrhundert aus lat. altare, eigentlich ‚Opferherd, Brandaltar‘, in der auf lat. altus ‚hoch‘ bezogenen jüngeren Bedeutung ‚erhöhter Aufsatz auf der Opferstätte‘ entlehnt worden. Die Mehrzahl der Belege führt auf die umgelautete Variante mhd. elter zurück. Die Erträge der so bezeichneten Grundstücke waren als Abgabe an den Altar, d.h. an die Kirche, abzuführen. (2.) Besonders die Simplex-Vorkommen führen aber auf ein Wort Aldern, Eldern mit ungeklärter Etymologie, aber der erkennbaren Sachbedeutung ‚Ödung, Wüstland, ungebautes Gelände‘ (Buck). Diese Eller/Elder-Namen kommen in Hessen in einem breiten Streifen zwischen Taunus und Kinzig gehäuft vor.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Elter
Altar, ahd. altâri, mhd. altære, altâre st. M. ‚Altar‘ ist im 8. Jh. aus lat. altāre, eigentlich ‚Opferherd, Brandaltar‘, in der auf lat. altus ‚hoch‘ bezogenen jüngeren Bedeutung ‚erhöhter Aufsatz auf der Opferstätte‘ entlehnt worden. Die Mehrzahl der Belege führt auf die umgelautete Variante mhd. elter zurück. Die Erträge der so bezeichneten Grundstücke waren als Abgabe an den Altar, d. h. an die Kirche, abzuführen. In den zusammengehörigen Fluren in Kleestadt und Klein-Umstadt, ebenso in Zellhausen, liegt aber vielleicht das etymologisch unklare Eller, Elder ‚ödliegendes Land‘ zu Grunde
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Elter-Wiese: die Elhern wieße genant (Obbornhofen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/776492_die-elhern-wiesse-genant> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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