Alt-Gebück: im Alten Gepick
Beleg
Standard-Flurname
Alt-Gebück
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1585
Quelle
Fürstliches Archiv Braunfels, Urkunden A, Schubl. 5, Nr. 82.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Alt
Zu ahd. mhd. alt ‚alt‘. In FlN wird alt meist im Gegensatz zu neu oder jung verwendet. Dabei kann es sowohl ‚alt an Jahren‘ als auch ‚ehemalig‘ oder ‚nicht mehr vorhanden‘ bedeuten. Alt ist deshalb ein wichtiger sprachlicher Indikator für die Rekonstruktion der Altlandschaft, besonders als Hinweis auf ehemalige siedlungskulturelle Elemente: Altwege und -straßen, alte Gerichte, Höfe, Kirchen und Alteburgen, von denen die Alteburg bei Arnsburg als ehemaliges Römerkastell und die Alteburg bei Salzböden als Bezeichnung für das Gronauer Schloss hervorzuheben sind. Häufig sind Namen auf veränderte Gewässerverlaufe bezogen, so das heute unverständliche (H)allo in Wißmar für ‚alte Lahn‘. Die zahlreichen Alt(en)bäche sind hier nicht einzeln identifiziert: Der Übergang zwischen der Wortbedeutung und dem Gebrauch als Namen ist bei vielen historischen Belegen fließend. - Alter Wolf ist wahrscheinlich EreignisN; alter Kalk unklar, sofern es sich nicht um eine Ellipse (*Kalkbruch o.ä.) handelt. - Alt-Mutter ist ein in Hessen selten gebrauchter Ausdruck für ‚Großmutter‘ (Vilmar).
Gebück
Zu mhd. gebicke, gebucke st. N. ‚ ein zur Bezeichnung der Waldgrenzen ineinander gebogenes oder geflochtenes Gebüsch, Gehölzverhau‘, einer Ableitung von mhd. bücken sw. V. ‚biegen, bücken‘, das als Intensivum zum starken Verb mhd. biegen gebildet ist. Es handelt sich bei den Gebücken um als Landwehren dienende Gehölzverhaue mit Wall und Graben, wobei die meist aus Hainbuchen bestehende Hecke durch das Umbiegen und Neuverwurzeln der Triebe zu einer undurchdringlichen Schutzanlage verwuchs. Das ursprünglich wohl rhein. Wort ist in Hessen heute untergegangen. Am Gleiberg und am Vetzberg liegt das Gebück am Hang unterhalb der Burgen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Alt
Zu ahd. mhd. alt ‚alt‘. In FlN wird alt meist im Gegensatz zu neu oder jung verwendet. Dabei kann es sowohl ‚alt an Jahren‘ als auch ‚ehemalig‘ oder ‚nicht mehr vorhanden‘ bedeuten.
Gebück
Zu mhd. gebicke, gebucke st. N. ‚ein zur Bezeichnung der Waldgrenzen ineinander gebogenes oder geflochtenes Gebüsch, Gehölzverhau‘, einer Ableitung von mhd. bücken sw. V. ‚biegen, bücken‘, das als Intensivum zum starken Verb mhd. biegen gebildet ist. Es handelt sich bei den Gebücken um als Landwehren dienende Gehölzverhaue mit Wall und Graben, wobei die meist aus Hainbuchen bestehende Hecke durch das Umbiegen und Neuverwurzeln der Triebe zu einer undurchdringlichen Schutzanlage verwuchs. Das ursprünglich wohl rhein. Wort ist in Hessen heute untergegangen.
Hessischer Flurnamenatlas
Gebück
Karte 138
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Alt-Gebück: im Alten Gepick (Nieder-Bessingen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/774867_im-alten-gepick> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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