Strebekatz-Mühle: g(e)n(ann)t der strebekatzen molen
Beleg
Standard-Flurname
Strebekatz-Mühle
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1480
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, A 3.
Weitere Belege
- 1480: gen. der Strebekatzen Mühle
Eckhardt, Albrecht: Die oberhessischen Klöster. Regesten und Urkunden. 3. Band, 1. Hälfte: Regesten. Marburg 1977., 339
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Mühle
Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betrieben) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molina. Die mündlichen Formen haben oft die Form /me(:)n/, wobei das /n/ entweder aus der Flexion stammt: *an der müh(le)n oder durch /n/-/l/-Dissimilation entstanden ist. Namengebend waren meist Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben und Stauwehre. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Nur in einem Beleg steckt erkennbar ein FamN: Mühlhansenroth in Langd gehört zum PN Hans Mühl als ÜberN ‚der an/von der Mühle‘.
Strebekatz
Der Name geht auf einen nicht mehr vorhandenen FamN zurück, der im Hoch- und Spätmittelalter im Raum Laubach häufiger belegt ist: E. dictus Strebekoz, milites (1260), wohl ein ÜberN für eine widerspenstige, zänkische Person; zu mhd. katzen-strebel st. M. ‚Strebekatze, ein Spiel, wobei einige an einem Seile ziehen, die andern dem Fortziehen widerstreben‘. Dieses Spiel ist am ehesten mit dem Tauziehen zu vergleichen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Mühle
Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betriebene) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molīna. Namengebend waren Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben (Mühlgräben) und Stauwehre (Mühlwehr). Mühlwehr steckt möglicherweise auch in Müllwert (Biebesheim am Rhein). Millert, Müllert sind vermutlich wie Bangert aus Baum-garten Zusammenrückungen aus Mühl-garten. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Müllenrad (in Nieder-Roden) gehört nicht zu Mühlrad, sondern ist zu den -rod-Namen mit PN als BT zu stellen. Unklar ist der GT des Belegs aus Winterkasten.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Strebekatz-Mühle: g(e)n(ann)t der strebekatzen molen (Lauter)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/771345_g-e-n-ann-t-der-strebekatzen-molen> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/771345