Holzapfel-Beune: nach dem Holtzapffel Beungen

Historischer Beleg aus Launsbach  
Gemeinde
Wettenberg
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Holzapfel-Beune

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1591

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 166/167, Akten, Nr. 1079.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Beune

Zu ahd. biunta ‚eingezäuntes Grundstück‘, mhd. biunte, biunde, biunt st.w.F. ‚freies, besonderem Anbau vorbehaltenes und eingehegtes Grundstück, Gehege‘. Es bezeichnet ursprünglich aus der Allmende herausgenommenes, gehegtes Sonderland, das vornehmlich dem Anbau von Sonderkulturen wie Flachs, Rüben u.ä. vorbehalten war. Die heutigen FlN beziehen sich auf geschlossenes Ackerland und auf Grundstücke, die meist in Ortsnähe auf gutem Boden liegen.

Holzapfel

Nur in wenigen Fällen zu mhd. holzapfalter F. ‚im Wald (holz) wachsender wilder Apfelbaum‘ und mhd. holzapfel st. M. ‚Holzapfel, wilder, unveredelter Apfel‘. Denn die meisten Vorkommen beziehen sich eindeutig auf Besitz des Ganerbengeschlechts der Holzapfel auf Burg Vetzberg. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass der häufige -baum-GT Umdeutung aus ursprünglichem Beune (s. d.) (wie in Launsbach) ist.

Südhessisches Flurnamenbuch

Beune

Zu ahd. biunta ‚eingezäuntes Grundstück‘, mhd. biunte, biunde, biunt st. sw. F. ‚freies, besonderem Anbau vorbehaltenes und eingehegtes Grundstück, Gehege‘. Es bezeichnet ursprünglich aus der Allmende herausgenommenes, gehegtes Sonderland, das vornehmlich dem Anbau von Sonderkulturen wie Flachs, Rüben u. ä. vorbehalten war. Die heutigen FlN beziehen sich auf geschlossenes Ackerland und auf Grundstücke, die meist in Ortsnähe auf gutem Boden liegen. Eine alte Adjektivableitung beunigt mit dem Suffix ahd. -eht/-oht steht daneben in Klein-Krotzenburg. Der diphthongierten Standardform Beune, Beunde und der entrundeten Hauptvariante Bein, Beine stehen zahlreiche weitere lautliche Varianten wie Bunde, Büne, selten Baune gegenüber. Häufigere und lautlich etwas weiter entfernt stehende Varianten Binn und Benn, Benge und Binge sowie Binde werden gesondert aufgeführt.

Holzapfel

Zu mhd. holzapfalter F. ‚im Wald (Holz) wachsender wilder Apfelbaum‘ und mhd. holzapfel st. M. ‚Holzapfel, wilder, unveredelter Apfel‘. Die Namen mit dem BT Holzapfel- sind entweder Klammerformen, in denen der Namenbestandteil -baum- ausgefallen ist (Holzapfelgewann statt *Holzapfelbaum-gewann), oder sie enthalten den FamN Holzapfel (Groß-Zimmern, Ober-Sensbach?).

Hessischer Flurnamenatlas

Beune

Karte 15

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Holzapfel-Beune: nach dem Holtzapffel Beungen (Launsbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/771119_nach-dem-holtzapffel-beungen> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/771119