Eng-Lohr: Am Engelohr
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Eng
Zu ahd. engi, mhd. enge ‚eng, schmal‘. Namengebend waren schmale Flurstücke bzw. Wege und Gassen. - In Laubach kann Engelohr als ‚enges Lahr‘ oder als ‚Engel-Ohr‘ aufgelöst werden. Obwohl die mündliche Form die zweite Version bietet, ist von der Sache her die erste Deutung mit Bezug auf einen Weideplatz südöstlich des Ortes wahrscheinlich.
Lohr
Die Namen gehen auf ein ahd. (h)lâr(i) zurück, dessen Etymologie und Bedeutung bisher nicht restlos geklärt sind. Es liegt vielen OrtsN, auch im Untersuchungsraum (s. Birklar, Lollar, Mainzlar) zu Grunde, kommt aber auch in FlN nicht selten vor. Namengebendes Motiv war wohl eine ‚Hürde, Lattenwerk, Gatter‘ zur Tierhaltung im Freien. Die Namen bezeichnen deshalb meist Wiesen und Weideland, oft, aber nicht immer (z.B. Nieder-Kleen) im Aubereich von Gewässern. Auch das Waldgebiet des Höhlers (s.d.), dessen Name im GT -lar enthält, ist hoch gelegen. In Wißmar hingegen handelt es sich um eine typische Lohr-Lage an der Lahn. Die Namen weisen meistens dialektale Hebung /a:/ > /o:/ auf.
Südhessisches Flurnamenbuch
Eng
Zu ahd. engi, mhd. enge ‚eng, schmal‘. Namengebend waren schmale Flurstücke bzw. Wege und Gassen; der Superlativ engst erscheint in Ober-Roden.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Eng-Lohr: Am Engelohr (Laubach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/770859_am-engelohr> (aufgerufen am 28.11.2025)
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