Düns-Berg-Kopf: auff den dinst berger Kopff
Beleg
Standard-Flurname
Düns-Berg-Kopf
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1656
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, E 1, K, Nr. 456/6.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Berg
Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für markante Bodenerhebungen in der Gemeinde. Im Übrigen können sehr unterschiedliche Höhen mit Berg benannt werden.
Düns
Die Deutung des Namens Dünsberg, einem markanten Kegelberg als Ausläufer des Rothaargebirges und mit einem bedeutenden keltischen oppidum, ist umstritten. Sprachlich einwandfrei ist die Anknüpfung an einen altdt. PN vom Stamm Dana-: Denne o.ä., weil damit sowohl der Stammvokal /e/ > /i/ vor /n/ (mit weitergehender Rundung /i/ > /ü/ in amtlicher Schreibung) wie das Flexions-/s/ als genitivisch erklärt werden (Glöckner). Andererseits legt die bis zu Beginn unserer Zeitrechnung nachweisbare keltische Besiedlung die Annahme nahe, dass der Name mit kelt. dunum ‚Burg‘ zusammenhängt. Das Flexions-/s/ und der Umlaut können durch eine kelt. Nebenform *dûnia, entstanden aus dûno + /ia, io/-Suffix erklärt werden (Greule). Die noch erklärungsbedürftige Vokalkürzung könnte mit früher Angleichung an den Parallelnamen der fränkischen Siedlung Bensburg im Bereich des Dünsbergs zu verbinden sein.
Kopf
Zu ahd. kopf ‚Becher, Hinterkopf‘, mhd. kopf st. M. ‚Becher, Hirnschale, Haupt‘, wohl einer Entlehnung aus lat. cûpa, cuppa ‚Becher‘. Daneben steht der Diminutiv Köpfchen. (1) In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ und in diesem Sinne ‚der an der Schmalseite eines Ackers angrenzende Nachbarsacker‘ und wohl auch ‚Pflugwendestelle‘ vorliegen. (2) In Verbindung mit Tierbezeichnungen im BT wie Esel-, Gans-, Gaul, Hase- handelt sich es sich hingegen um FormN nach der Grundstücksform.
Südhessisches Flurnamenbuch
Berg
Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für eine markante Bodenerhebung in der Gemeinde oder gelegentlich auch spezieller für einen Weinberg.
Kopf
Zu ahd. kopf ‚Becher, Hinterkopf‘, mhd. kopf st. M. ‚Becher, Hirnschale, Haupt‘, wohl einer Entlehnung aus lat. c¿pa, cuppa ‚Becher‘. Daneben steht das Diminutiv Köpfchen. In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ und in diesem Sinne ‚der an der Schmalseite eines Ackers angrenzende Nachbarsacker‘ und wohl auch ‚Pflugwendestelle‘ vorliegen (Wallerstädten). Da die Bedeutung ‚Kopf, Haupt‘ als Hauptbedeutung noch jung ist, treten auch die FlN mit einer Ausnahme erst rezent hervor. Beim ältesten Beleg (Lindenfels, 1774) handelt es sich um eine Hangburg am Südhang des Schenkenbergs
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Düns-Berg-Kopf: auff den dinst berger Kopff (Königsberg)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/766518_auff-den-dinst-berger-kopff> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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