Blau-Pfütze-See: an die blaue pfütz sehe
Beleg
Standard-Flurname
Blau-Pfütze-See
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1755
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, P 1, Nr. 120.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Blau
Zu ahd. blâo, mhd. blâ ‚blau‘. In Verbindung mit Nutzungs- und anderen Geländebezeichnungen bezieht sich der Name auf die Bodenfarbe. Letten und Mergel konnten wegen ihrer blau-grauen Färbung als blauer Boden bezeichnet werden. Beim blauen Stein in Saasen handelt es sich um Basalt, der aus dem Boden steht. - Blaufuß, mhd. blâvuoz st. M., ist die Bezeichnung für den Beizfalken und auch in Hessen bekannt.
Pfütze
Zu ahd. pfuzza, phuz(z)i ‚Brunnen, Grube‘, mhd. phütze st. sw. F. ‚Lache, Pfütze‘, vermutlich einer Entlehnung aus lat. puteus ‚(abgestochener) Brunnen‘. Benannt werden damit kleine Wasserlachen, Sümpfe oder nasse Stellen im Acker.
See
Zu ahd. se(o), mhd. sê st. M. ‚See‘. Bezeichnet See, wie im allgemeinen Sprachgebrauch, stehendes Gewässer, so haftet der Name heute häufig an flachen Flächen oder leichten Mulden, die in ihrer heutigen landwirtschaftlichen Nutzung kaum noch erkennen lassen, dass hier früher Wasser war. Auch wegen der sachlichen Nähe kommt es bei den Namen mit Diminutiv leicht zu Vermischungen mit Sechen (s.d.) (Garbenteich).
Südhessisches Flurnamenbuch
Blau
Zu ahd. blâo, mhd. blâ ‚blau‘. Bei den „blauen Steinen“ handelt es sich um (Grenz-)Steine aus Basalt; in Verbindung mit Ried und anderen Geländebezeichnungen bezieht sich der Name auf die Bodenfarbe. Letten und Mergel konnten wegen ihrer blau-grauen Färbung als „blauer Boden“ bezeichnet werden. Die Blaugasse in Babenhausen erinnert an eine Blaufärberei
Pfütze
Zu ahd. pfuzza, phuz(z)i ‚Brunnen, Grube‘, mhd. phütze st. sw. F. ‚Lache, Pfütze‘, vermutlich einer Entlehnung aus lat. puteus ‚(abgestochener) Brunnen‘. Die Belege schließen sich an die in Südhessen geläufigen Bedeutungen ‚kleine Wasserlache, kleiner Sumpf, kleiner Teich, nasse Stelle des Ackers‘ an. Pfütz-/Pfitzgrund werden Täler mit feuchtem Boden genannt. Die Pfitz-Formen zeigen mundartliche Entrundung von /y/. Umdeutungen aus Bitze (s. d.) sind gelegentlich nicht auszuschließen.
See
Zu ahd. se(o), mhd. sê st. M. ‚See‘. Bezeichnet See, wie im allgemeinen Sprachgebrauch, stehendes Gewässer, so haftet der Name heute häufig an flachen Flächen oder leichten Mulden, die in ihrer landwirtschaftlichen Nutzung kaum noch erkennen lassen, dass hier früher Wasser war. Auch wegen der sachlichen Nähe kommt es bei den Namen mit Diminutiv leicht zu Vermischungen mit Sechen (s. d.).
Hessischer Flurnamenatlas
Pfütze
Karte 110
See
Karte 119
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Blau-Pfütze-See: an die blaue pfütz sehe (Klein-Eichen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/766429_an-die-blaue-pfuetz-sehe> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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