Lang-Wiese: genant die Lange wieße

Historischer Beleg aus Garbenteich  
Gemeinde
Pohlheim
Landkreis
Gießen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Lang-Wiese

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1568

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 1, Nr. 60.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Lang

Zu ahd. lang, lanc(h), mhd. lanc ‚lang, langgestreckt‘. Benennungsmotiv war in den meisten Fällen die längliche Form der Flurstücke (zusätzlich betont im GT von Namen wie z.B. langer Strich) bzw. die langgezogene Gestalt der Bauwerke und der hohe Wuchs der Bäume, auf die man sich bei der Namengebung bezog. Der FlN Langer Stein verweist meist auf hohe Grenzsteine, nur in seltenen Fällen auch auf aufrecht stehende vorgeschichtliche Monolithe.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Lang

Zu ahd. lang, lanc(h), mhd. lanc ‚lang, lang gestreckt‘. Benennungsmotiv war in den meisten Fällen die längliche Form der Flurstücke (zusätzlich betont im GT von Namen wie Langer Strich, Lange Stränge, Langer Lappen, Lange Zeile, Lange Furche u. ä.) bzw. die lang gezogene Gestalt der Bauwerke (Lange Mauer in Hüttenthal, Unter-Schönmattenwag und Unter-Sensbach, Langes Kreuz in Groß-Umstadt) und der hohe Wuchs der Bäume (Lange Erle in Hainst (OFK) und Knoden, Lange Birken in Werl, Langbaum in Lämmerspiel u. a.), auf die man sich bei der Namengebung bezog. Der FlN Langer Stein/Langenstein/Langstein verweist meist auf hohe Grenzsteine (wie auch der Langenmarkstein in Nieder-Ramstadt), in seltenen Fällen auch auf aufrecht stehende vorgeschichtliche Monolithe, die im Untersuchungsgebiet sonst als Hinkelsteine (s. d.) bezeichnet werden. In Biebesheim am Rhein erfolgte im GT des Namens wohl Umdeutung aus Waad ‚Furt‘ (s. d.), obwohl das fem. Genus hierfür sonst nicht belegt ist.

Wiese

Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Lang-Wiese: genant die Lange wieße (Garbenteich)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/757254_genant-die-lange-wiesse> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/757254