Speier-Birke: in der Speiher Bircken gelegen
Beleg
Standard-Flurname
Speier-Birke
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1597
Quelle
Staatsarchiv Marburg, 85. Hanauer Kammer, XIX, Nr. 15.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Birke
Zu ahd. birka, mhd. birke sw. F. ‚Birke‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Birke
Zu ahd. birka, mhd. birke sw. F. ‚Birke‘. Der Name bezieht sich auf Einzelbäume oder in Komposita wie Birkenwald oder Birkenhag auf Birkenwälder. In kollektiver Bedeutung ‚Birkenwald‘ steht Birken in Offenthal, Raunheim und Roßdorf.
Speier
Den Namen liegen unterschiedliche Motive zu Grunde. Klar sind die Zusammensetzungen mit -baum, denn sie beziehen sich eindeutig auf den Speierlingsbaum, auch Sperbenbaum (Sorbus domestica), dessen Früchtesaft als Zusatz bei der Apfelweinherstellung verwendet wird, auch nur Speierling genannt. Die Baumbezeichnung geht auf ahd. spîrboum ‚Vogelbeerbaum‘, mhd. sperboum st. M., auch spir-, sperber-, sperwel-boum, ‚esculus, sorbus‘ zurück. Verhältnismäßig eindeutig zuzuordnen sind auch die Namen mit Flexions-s im BT: Sie gehen auf den BesitzerN Speier(t) u. ä. zurück. Unsicher ist die Deutung der übrigen Speier-Namen. Sofern es sich nicht um Klammer- oder Kurzformen zur Baumbezeichnung handelt, scheint der Name vom (gehäuften) Vorkommen von Schwalben (Delichon urbica) zu kommen, für die die Bezeichnung Speier in Südhessen verbreitet ist; zu mhd. spîre sw. F. ‚Turmschwalbe‘. Hierhin gehört wohl auch der Name der von Darmstadt bis Langen reichenden Speierhügelschneise.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Speier-Birke: in der Speiher Bircken gelegen (Oberzell)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/742004_in-der-speiher-bircken-gelegen> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/742004