Neue-Linde: am neüe Lenn

Historischer Beleg aus Oberzell  
Gemeinde
Sinntal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Neue-Linde

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1732

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Karten, R II 29.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Linde

Zu ahd. linta, mhd. linde sw. st. F. ‚Linde‘ (Tilia ulmifolia). Die Namen beziehen sich auf einzeln stehende Linden im Dorf und in der Feldflur, bei denen oft seit alters Versammlungs- und Gerichtsstätten lagen, oder auf vorwiegend mit Linden bestandene Waldstücke. - Der Anfang 14. Jahrhunderts für Bettenhausen und Birklar belegte <lindenenberg> scheint im BT das Adj. mhd. lindîn ‚von der Linde, aus Lindenholz‘ zu enthalten.

Südhessisches Flurnamenbuch

Linde

Zu ahd. linta, mhd. linde sw. st. F. ‚Linde‘ (Tilia ulmifolia). Die Namen beziehen sich auf einzeln stehende Linden im Dorf und in der Feldflur, bei denen oft seit alters Versammlungs- und Gerichtsstätten (Dingplätze) lagen, oder auf vorwiegend mit Linden bestandene Waldstücke. In zahlreichen Belegen treten mundartliche (meist assimilierte) Varianten auf: Lin, Linnen (in Hammelbach auch gesenkt zu Lenne), Lill (Hiltersklingen) und Ling (Klein-Gerau). Bei Lindel (Hiltersklingen) und Linnel (Hüttenthal) handelt es sich um Verkleinerungsformen. Bei Namen wie Lingrub (Klein-Gerau), Lindkaute (Urberach), Lingraben (Mosbach) bzw. linds graben (Radheim) könnte ein Zusammenhang mit mhd. lîn st. M. ‚Lein, Flachs‘ bestehen: möglicherweise erinnern sie an Flachsrösten, so wohl in Urberach1.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Neue-Linde: am neüe Lenn (Oberzell)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/741914_am-neuee-lenn> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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