März-Grund-Wald: dem Märtzgrundwald

Historischer Beleg aus Oberzell  
Gemeinde
Sinntal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

März-Grund-Wald

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1732

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Karten, A II 1728/1.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Grund

Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend.

März

Zu ahd. merzo, mhd. merze, merz sw. M. ‚März‘, einer Entlehnung aus lat. (mensis) martius. Das Benennungsmotiv dürfte, wie bei den in den meisten Regionen häufigeren Mai-Namen, auf den jahreszeitlichen Rhythmus der Natur und ihrer landwirtschaftlichen Nutzung (Märzwiesen) zurückzuführen sein. Im Einzelfall können Namen auch auf den FamN März zurückgehen, so wahrscheinlich in Hausen.

Wald

Zu ahd. wald, mhd. walt st. M. ‚Wald, Wildnis‘. Der Name gilt allgemein für bewaldetes Gelände. Häufig sind Diminutivformen wie Wäldchen, Wäldches, im historischen Bereich auch Wäldgen, sowie Wäldlein. Durch Assimilation von /ld/ > /ll/ erscheinen verzeinzelt auch Formen wie Wellchen, so dass die Abgrenzung der Wald- und Wall-Belege nicht immer eindeutig ist.

Südhessisches Flurnamenbuch

Grund

Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. Dazu treten ziemlich häufig Diminutive mit den Suffixen -chen und -lein. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend. Auch bei Gewässern liegt die Bedeutung ‚tief‘ zu Grunde.

März

Zu ahd. merzo, mhd. merze, merz sw. M. ‚März‘, einer Entlehnung aus lat. (mensis) mārtius. Das Benennungsmotiv dürfte, wie bei den in den meisten Regionen häufigeren Mai-Namen, auf den jahreszeitlichen Rhythmus der Natur und ihrer landwirtschaftlichen Nutzung (Märzwiesen, -weiden) zurückgehen. Märzbrunnen, -born und -see benennen Gewässer, die hauptsächlich für die Dauer der Schneeschmelze zu Tage treten.

Wald

Zu ahd. wald, mhd. walt st. M. ‚Wald, Wildnis‘. Der Name gilt allgemein für bewaldetes Gelände. Sogenannte Waldgassen führen, wie in Einhausen, in den Wald hinein. Häufig sind Diminutivformen wie Wäldchen, Wäldches, im historischen Bestand auch Wäldgen, sowie im 17. Jh. zweimal Wäldlein. Durch Assimilation von /ld/ /ll/ erscheinen vereinzelt auch Formen wie Wellchen (Igelsbach), sodass die Abgrenzung der Wald- und Wall-Belege nicht immer eindeutig ist und - wie in Nieder-Ramstadt - auch Besitz derer von Wallbrunn (s. d.) namengebend sein könnte1.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„März-Grund-Wald: dem Märtzgrundwald (Oberzell)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/741902_dem-maertzgrundwald> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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