Feien-Hube: Feyen Hube

Historischer Beleg aus Oberreichenbach  
Gemeinde
Birstein
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Feien-Hube

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1597

Quelle

Fürstliches Archiv Birstein, Akten, Nr. 11898.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hube

Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen.

Südhessisches Flurnamenbuch

Feien

Wenn nicht zu einem FamN Fei, Fay, dann zu mhd. feie sw. st. F. ‚Fee, weibliches Elementarwesen‘, einer Entlehnung des 12. Jh.s aus altfrz. fae. Das Wort wurde im 18. Jh. durch die Variante Fee (aus frz. fée) verdrängt und hat sich nur im Adjektiv gefeit gehalten. Nicht auszuschließen ist jedoch eine Verbindung zu nhd. Veilchen, aus der mhd. Nebenform vîel zu mhd. viol st. M. ‚Veilchen‘ wie in der südhess. Pflanzenbezeichnung Feienwurz. Allerdings ist diese Bezeichnung selbst auch von nhd. Fee beeinflusst.

Hube

Zu ahd. huoba, huob ‚Zinsgut, Bauernhof‘, mhd. huobe st. sw. F. ‚Stück Land von einem gewissen Maß, Hufe‘. Die Form Hube ist die in den oberdt. und westmitteldt. Mundarten übliche. In den FlN verweist Hube entweder auf die Bauernstelle eines Hübners mitsamt dem zugehörigen Land oder auf ein Landstück von einer bestimmten, regional stark variierenden Größe (in Hessen um die 30 Morgen). In den relativ jungen Waldhufendörfern des Odenwalds versteht man unter Hube „ein Landstück, das quer zum Bachlauf von einem Hügelkamm zum anderen reicht und eine Ackernahrung bildet“1. Ob in den einzelnen FlN eher auf das landwirtschaftliche Anwesen oder auf das Flächenmaß Bezug genommen wird, ist nicht in allen Fällen sicher zu entscheiden; wahrscheinlich ist meist das Hubengut namengebend gewesen. Unter den historischen Belegen fallen in lautlicher Hinsicht nur Namenformen mit Umlaut (Hübe) und mit Auslautverhärtung (Hup) auf. Die heute standardsprachliche, ursprünglich niederdt. Form Hufe begegnet in Südhessen nur im FlN Hufschlag (für einen zu einer Hufe gehörigen Schlag), dem Namen eines Waldstücks zwischen Klein-Bieberau, Webern und Ernsthofen.

Hessischer Flurnamenatlas

Hube

Karte 18

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Feien-Hube: Feyen Hube (Oberreichenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/740860_feyen-hube> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/740860