Anspann: an deme anspanne
Beleg
Standard-Flurname
Anspann
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1316, kopial 14. Jahrhundert
Quelle
Arnsburger Urbar
Weitere Belege
- 1454: geym anspan
Fürstliches Archiv Birstein, Akten, Nr. 12596b., fol. 34 - 1621: an dem anspannen
Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 146, Nr. 1034a., fol. 4 - 1702: an dem anspannen
Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 146, Nr. 1034a., fol. 2
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Anspann
Anspann ‚Gespann, Spanndienst, Frohne, Tagwerk‘ ist eine Substantivbildung zum Verb mhd. anspannen sw. V. ‚befestigen, anspannen‘. In mittelhessischen FlN sind die Bedeutungen ‚steiler Weg, wo zur Überwindung der Steigung Zugtiere eingesetzt werden müssen‘ (Lardenbach) ‚Anspann für Zehntfuhren nach Laubach‘ (Gonterskirchen) bezeugt.
Südhessisches Flurnamenbuch
Anspann
Anspann ‚Gespann, Spanndienst, Frohne, Tagwerk‘ ist eine Substantivbildung zum Verb mhd. anspannen sw. V. ‚befestigen, anspannen‘. In FlN sind die Bedeutungen ‚steiler Weg, wo zur Überwindung der Steigung Zugtiere eingesetzt werden müssen‘ (so in Rüsselsheim) und ‚Wiesengrundstück, oft in Bachnähe‘ bezeugt. Der Name kann damit auf Nutzungsrechte der Anspänner genannten fronpflichtigen Bauern bezogen sein, aber auch auf das Zusammenbinden der Vorderläufe des Großviehs deuten, das damit am Fortlaufen gehindert wird. Für das Pfälzische wird auch auf eine Bedeutung ‚freier Platz in einer Flur, der zur Viehweide benutzt wird‘ verwiesen. Die Zugehörigkeit der Anspar-Belege ist nicht sicher.
Hessischer Flurnamenatlas
Anspann
Karte 143
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Anspann: an deme anspanne (Niedergründau)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/736969_an-deme-anspanne> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/736969