Salz-Land: genant sultzlandt
Beleg
Standard-Flurname
Salz-Land
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1510
Quelle
Staatsarchiv Marburg, O I g, Hanauer Urkunden, Ämter, Orte und Beamte, 1510 Juli 26.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Land
Zu ahd. lan, lant ‚Land, Gegend, Gebiet; Erde, Feld; Ufer‘, mhd. lant st.N. ‚Land, Erde, Gebiet, Heimat‘. Die Namen beziehen sich entweder ganz allgemein auf ein Stück Feld, Ackerland, urbare Fläche, oder sie heben auf den Unterschied zu einem benachbarten Gewässer ab. Das gilt besonders für die Namen, in denen Land GT ist. Land als BT kommt verhältnismäßig selten vor, hauptsächlich als Landstraße und als Landwehr, zu mhd. lantwer st. F., lantgewer(e) st. sw. F. (s. Lampert). Auch Landhege bezeichnet Landwehren, und die Landhöhe in Holzheim bezieht sich auf den Limes (Jung).
Salz
Die Namen hängen mit nhd. Salz, ahd. mhd. salz st.N. zusammen. In den meisten Fällen ist die salzhaltige Beschaffenheit des Bodens oder des Gewässers namengebend. Es können aber auch Abgaben in Form von Salz, die auf den Grundstücken gelegen haben, namengebend gewesen sein. In Watzenborn-Steinberg könnte nach dem ältesten Beleg Umdeutung aus zu mhd. sulze, sulz st. sw. F. ‚Salzwasser‘ (s.d.) vorliegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Land
Zu ahd. lan, lant ‚Land, Gegend, Gebiet; Erde, Feld; Ufer‘, mhd. lant st. N. ‚Land, Erde, Gebiet, Heimat‘. Die Namen beziehen sich entweder ganz allgemein auf ein Stück Feld, Ackerland, urbare Fläche, oder sie heben auf den Unterschied zu einem benachbarten Gewässer ab, oder sie verweisen auf die Grenze bzw. den Besitz einer Territorialherrschaft. Namensimplizia sind äußerst selten; die einzige Singularform kommt im Namen eines Flurstücks an der Gemarkungsgrenze zwischen Siedelsbrunn und Wald-Michelbach vor, Pluralformen erscheinen in den historischen Belegen aus Langen, Schaafheim und Traisa. Allertshofen diese Namen weisen wohl auf nicht näher bestimmte Stücke Ackerland hin. Bei den zahlreichen Namenkomposita kommen einige Kombinationstypen besonders häufig vor. Landgraben ist oft der Name eines Grenzgrabens, der einzelne Feldstücke oder ganze Herrschaftsbereiche voneinander abtrennt (manchmal gleichbedeutend mit Landwehr), oft bezieht er sich auch auf einen der durch das Land ziehenden Be- oder (im Ried häufiger) Entwässerungsgräben, die seit der frühen Neuzeit angelegt wurden. Als GewN kommt Landgraben in drei Fällen vor: 1. links zur Weschnitz, 2. rechts zum Fanggraben, links zur Modau, 3. rechts zur Modau. Landdamm oder Landdeich heißt ein Hochwasserdamm (meist am Rhein), der das dahinter liegende Land vor Überflutung schützt. Als Landstraße (auch: Landweg) wird ein überörtlicher Verkehrsweg bezeichnet. Landhege (Groß-Gerau) und Landpfahl (Wolfskehlen) sind andere, seltenere Namen für eine Landwehr (s. d.)
Salz
Alle Namen hängen, wenn auch in unterschiedlicher Weise, mit nhd. Salz, ahd. mhd. salz st. N. zusammen (außer dem mündlichen Beleg in Reinheim, der wohl auf einen ÜberN zurückgeht, und dem historischen FamN in Altheim). In den meisten Fällen ist die salzhaltige Beschaffenheit des Bodens oder des Gewässers namengebend. Das gilt auch für den FlN Salzlache, der sich allerdings über die Zwischenform Salzlack(e) ‚Brühe zur Fleischpökelung‘ mit dem Namen Salzlecke vermengt
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Salz-Land: genant sultzlandt (Neuses)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/736009_genant-sultzlandt> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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