Wechsel-Hecke: die wechsels hecken

Historischer Beleg aus Bonsweiher  
Gemeinde
Mörlenbach
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Wechsel-Hecke

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1613

Quelle

Heimatbuch Mörlenbach (1983): Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 69/4.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Wechsel

Zu ahd. wehsal, mhd. wehsel st. M. in der Bedeutung ‚Wechsel, Tausch, Veränderung‘. So benannte Grundstücke sind vielfach bis ins 19. Jahrhundert hinein in einem festgelegten Wechsel von zwei verschiedenen Nutzungsberechtigten bewirtschaftet worden. Im 19. Jahrhundert stand die Bezeichnung Wechselwiese dann auch für Flurstücke, die in regelmäßigem Wechsel als Wiese und als Acker bewirtschaftet wurden. Namengebend konnten auch Stellen sein, an denen das Wild über ein Gewässer oder eine Lichtung wechselte. Mit dem Wandel von /chs/ > /s(s)/ ordnen sich die Wessel-Namen hier ein. Nur in Einzelfällen ist wohl an einen BesitzerN zu denken.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Wechsel-Hecke: die wechsels hecken (Bonsweiher)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/713829_die-wechsels-hecken> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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