Ritter-Hecke: in der Ritter heckhen
Beleg
Standard-Flurname
Ritter-Hecke
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1538/1549
Quelle
Fürstliches Archiv Büdingen, Stadt und Land, Fasz. 146, Nr. 1035.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.
Ritter
Überwiegend zum FamN Ritter, der im Raum auch historisch bezeugt ist. Die meisten Flurstücke sind wohl nach ihrem Besitzer benannt; z.T. verweisen die Namen vielleicht auch auf Adelsbesitz und sind dann zu ahd. rîtari, mhd. rîtære, ritter, reuter st. M. ‚Reiter, Ritter‘ zu stellen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.
Ritter
Überwiegend zum FamN Ritter. Die meisten Flurstücke sind wohl nach ihrem Besitzer benannt; z. T. verweisen die Namen vielleicht auch auf Adelsbesitz und sind dann zu ahd. rîtâri, mhd. rîtære, ritter, reuter st. M. ‚Reiter, Ritter‘ zu stellen. Der Name Ritterspfad bezieht sich auch auf alte Fernwege.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ritter-Hecke: in der Ritter heckhen (Gondsroth)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/712298_in-der-ritter-heckhen> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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