Hund-Tal: Jm hunstal

Historischer Beleg aus Eidengesäß  
Gemeinde
Linsengericht
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Hund-Tal

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1591

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Hanauer Urkunden, Ämter, Orte und Beamte.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hund

Den zahlreichen Namen liegt kein einheitliches namengebendes Motiv zu Grunde. (1) Die meisten gehören zu ahd. mhd. hunt st. M. ‚Hund‘. Einige FlN beziehen sich unmittelbar auf das Tier, andere nur in übertragenem Sinn: der häufige FlN Hundsrück verweist in der Regel auf einen langgestreckten, in der Mitte etwas eingesunkenen Höhenzug, dessen Form an einen Hunderücken erinnert. Daneben dient der BT Hund- in FlN oft zur Benennung von etwas Geringwertigem: so kann minderwertiges Ackerland etwa den abschätzigen Namen Hundsäcker erhalten. Hundsschiss ist der derbe und früh belegte Name für eine kleine Bodenerhebung. (2) Nicht wenige FlN dürften außerdem auf den FamN Hund zurückführen; so gab es in Gießen ein Rittergeschlecht dieses Namens (Wilhelmi). (3) Eine Reihe anderer Vorkommen schließlich bezieht sich auf ahd. hunno, hunteri, mhd. hunde, hunne sw. M. ‚Zentrichter, später auch Gerichtsbüttel‘. Hierher gehören eine Reihe von Hundgassen, die sich auf den Weg des Zentrichters zum Gerichtsort beziehen.

Tal

Zu ahd. mhd. tal st.N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hund

Den zahlreichen Namen liegt kein einheitliches namengebendes Motiv zu Grunde. Die meisten gehören zu ahd. mhd. hunt st. M. ‚Hund‘. Einige FlN beziehen sich unmittelbar auf das Tier andere nur in übertragenem Sinn: der häufige FlN Hundsrück verweist in der Regel auf einen lang gestreckten, in der Mitte etwas eingesunkenen Höhenzug, dessen Form an einen Hunderücken erinnert; ebenso dürften die Namen Hundsbauch (Königstädten) und Hundskopf (Sonderbach) als FormN aufzufassen sein. Daneben dient der BT Hund- in FlN oft zur Benennung von etwas Geringwertigem: so kann minderwertiges Ackerland etwa den abschätzigen Namen Hundsäcker erhalten. Hundsbaum nennt man entsprechend einen Baum oder Strauch mit ungenießbaren Beeren1, Hundsschiß ist der derbe und früh belegte Name für eine kleine Bodenerhebung. Ein Hundskirchhof (Büttelborn) ist ein „Begräbnisplatz für solche, die nicht in der geweihten Erde des regulären Friedhofs begraben werden konnten“2. Nicht wenige FlN dürften außerdem auf den FamN Hund zurückführen, eine Reihe anderer schließlich auch auf ahd. hunno, hunteri, mhd. hunde, hunne sw. M. ‚Hauptmann; Zentrichter, Gerichtsbüttel‘, vor allem die Namen mit GT -weg, -straße, -gasse u. ä. Nicht sicher zu deuten sind Namen wie Hundsmeisel in Gadernheim (am Ortsrand an der Weinstraße) oder Hundsfreude in Offenthal.

Tal

Zu ahd. mhd. tal st. N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände. Die Thaler-Belege in Dornheim und Mosbach zeigen vermutlich eine sekundäre Pluralbildung. Die Abgrenzung zu Dohl ‚Abzugsgraben‘ ist wegen der mundartlichen Hebung von /ɑ/ > /o/ in Tal nicht immer sicher.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hund-Tal: Jm hunstal (Eidengesäß)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/709145_jm-hunstal> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/709145