Stier-Grund: im stiers grundt

Historischer Beleg aus Unter-Abtsteinach  
Gemeinde
Abtsteinach
Landkreis
Bergstraße
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Stier-Grund

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1654

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 1/1.

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Grund

Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend.

Stier

Wegen des Kose-Suffixes /-ches/ wohl nicht zur Tierbezeichnung Stier, sondern zu dem auch im Raum historisch belegten FamN Stier.

Südhessisches Flurnamenbuch

Grund

Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. Dazu treten ziemlich häufig Diminutive mit den Suffixen -chen und -lein. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend. Auch bei Gewässern liegt die Bedeutung ‚tief‘ zu Grunde.

Stier

Die meisten Flurstücke sind nach dem Stier, ahd. stior, mhd. stier st. M. ‚männliches Rind‘ benannt, sei es nach den Weideplätzen, sei es nach Nutzungsrechten für den Stierhalter, die auf den Grundstücken ruhten. Das Wort ist in Hessen nur schwach bezeugt. Zumindest das Sternloch in Dudenhofen gehört deshalb wegen der schwachen Flexion des BT trotz der historischen Überlieferung eher zu mhd. ster, stere sw. M. ‚Widder‘, das als Wort in Südhessen bekannt ist.

Hessischer Flurnamenatlas

Stier

Karte 44

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Stier-Grund: im stiers grundt (Unter-Abtsteinach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/707820_im-stiers-grundt> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/707820