Hasel-Nuss-Schlag: HASELNUSSCHLAG
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Hasel
Zu ahd. hasal, hasala, mhd. hasel st. sw. F. ‚Hasel, Haselnuss‘ (Corylus Avellana). Charakteristisch für die historische und rezente Belegstruktur ist das Nebeneinander von umgelauteten und nicht-umgelauteten Formen, von Vokallänge und Vokalkürze sowie der häufige /l/-/n/-Wechsel am Wortende. Dadurch sind auch Vermengungen mit Hase und Hesse(en) möglich. - Die Haselratte ist eine Mausart: ‚die große Haselmaus, Bilchmaus, Zysel‘.
Nuss
Zu ahd. mhd. nuz st. F. ‚Nuss, Fruchtkern‘. Namengebend wird in den meisten Fällen die Nutzung eines Flurstückes bzw. der Anbau von Nussbäumen gewesen sein. Während Verbindungen mit Nuss- offen lassen, ob sie sich auf Haselnussträucher oder Walnussbäume beziehen, sind bei Nussbäumen in der Regel ‚Walnussbäume‘ gemeint.
Schlag
In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern. Beide Sachbezüge gehen zurück auf ahd. slag, mhd. slac, slag st. M. ‚Schlag‘. Welche Bedeutung zutrifft, kann meist nur durch Überprüfung vor Ort festgestellt werden. - Schlagmühle bezieht sich auf eine Ölmühle.
Südhessisches Flurnamenbuch
Hasel
Zu ahd. hasal, hasala, mhd. hasel st. sw. F. ‚Hasel, Haselnuss‘ (Corylus Avellana); südhess. stehen die Formen Hasel und Häsel nebeneinander. Auf ahd. hasalahi, haselach ‚Haselgebüsch‘ gehen Namen wie Haselloch, Hasellache, aber auch Haßloch (Groß-Bieberau), Häsling (Ober-Beerbach) oder Hesslich (Falken-Gesäß) zurück
Nuss
Zu ahd. mhd. nuʒ st. F. ‚Nuss, Fruchtkern‘. Namengebend wird in den meisten Fällen die Nutzung eines Flurstücks mit Nussbäumen gewesen sein. Nuss als Simplex kann vereinzelt auch Bezeichnung nach der Form oder der Güte des Bodens sein. In Elmshausen liegt hingegen ein PN vor.
Schlag
In der Regel benennt Schlag in FlN einen begrenzten Bezirk Landes, meist ein Waldstück, das zum Holzeinschlag bestimmt war, aber auch Wiesen- und Ackereinheiten, die verteilt worden waren. Alternativ kann Schlag an eine Straßensperre durch einen Schlagbaum oder eine Schranke erinnern. Beide Sachbezüge gehen zurück auf ahd. slag, mhd. slac, slag st. M. ‚Schlag‘. Welche Bedeutung zutrifft, kann meist nur durch Überprüfung vor Ort festgestellt werden wie bei der Dreieicher Ringlandwehr
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Hasel-Nuss-Schlag: HASELNUSSCHLAG (Breitenborn, A. W.)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/704194_haselnusschlag> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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